Etwa 50 Kilometer vor der Küste der südjapanischen Insel Kyushu lauert eine Gefahr, deren Ausmaß Wissenschaftlern erst jetzt deutlich geworden ist: Der Kikai-Krater ist ein Supervulkan unter der Meeresoberfläche, dessen Ausbruch verheerende Folgen hätte. Ähnliche enorme Magmamengen dicht unter der Oberfläche gibt es nur wenige – beispielsweise im Yellowstone-Nationalpark oder die so genannten Phlegräischen Felder in Süditalien.
Im Gegensatz zu normalen Vulkanen hinterlassen diese vulkanischen Felder bei Ausbrüchen riesige Kraterflächen. Wissenschaftler konnten jetzt bestätigen, dass sich im Kikai-Krater in einer Kammer nur gut 30 Kilometer unterhalb des Meeresbodens große Mengen heiße Magma ansammeln. Seinen letzten Ausbruch hatte der Supervulkan vor rund 7300 Jahren.
Die mit Magma gefüllte Kammer hat die beachtliche Größe von 32 Kubikkilometer, wäre sie ein Würfel, hätte dieser eine Kantenlänge von mehr als drei Kilometern. Momentan wird ihre Länge auf zehn Kilometer geschätzt, etwa 600 Meter soll sie hoch sein. Veränderungen an der Oberfläche des Kraters deuten darauf hin, dass ihre Größe weiter wächst.
100 Millionen Anwohner in Gefahr
