Wie der Mensch die Menschlichkeit lernte
- Manu
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Die Grönländer stammen aus Sibirien
In Grönland entdeckte Haare eines Steinzeitmenschen haben die bisherigen Theorien über die Besiedlung der Eisinsel am Nordpolarmeer über den Haufen geworfen. Wie Forscher im britischen Wissenschaftsblatt "Nature" berichteten, stammen die 4000 Jahre alten Haare von einem Mann, der ein unmittelbarer Nachfahre von Menschen aus Sibirien war.
Damit sei die These nicht mehr haltbar, nach der Grönland als erstes von Eskimo-Volksgruppen oder nordamerikanischen Ureinwohnern besiedelt wurde.
Spur der Saqqaq-Kultur
Forscher um Eske Willerslev von der Universität in Kopenhagen hatten die einzigen bekannten Überreste der rätselhaften Saqqaq-Kultur im Westen Grönlands untersucht. Diese entwickelte sich ab 2400 vor unserer Zeitrechnung, ihre Spur verlor sich dann aber dem Jahr 800 nach Christus
Gencodes isoliert
Aus einem menschlichen Haarbüschel und vier Knochenstücken isolierten die Wissenschaftler fast 80 Prozent des Gencodes des Frühmenschen und stießen dabei auch auf DNA-Veränderungen, die typisch für bestimmte Körpermerkmale sind.
Braune Augen, braune Haut
"Wir können sehen, dass der Mann höchst wahrscheinlich braune Augen und braune Haut hatte", sagte Willerslev in einer Telefonkonferenz. "Und wir können erkennen, dass er genetisch an das Leben in kalten Temperaturen angepasst war." Die Überraschung kam demnach aber, als das Genom mit heute lebenden Menschen verglichen wurde. Es habe sich herausgestellt, dass der Mann am stärksten mit Menschen aus Ostsibirien aus den Gruppen der Tschuktschen, Korjaken und Nganasanen verwandt ist.
Erste Siedler aus Russland
Anthropologen vermuten schon lange, dass die ersten Siedler in Nordamerika aus Russland kamen, indem sie die Beringstraße überquerten. Sie wanderten dann nach Süden, und ihre Nachfahren erreichten rund tausend Jahre später die südliche Spitze Südamerikas. Bisher war die Meinung verbreitet, dass Grönland von Menschen besiedelt wurde, die schon lange in Nordamerika oder der Arktis lebten.
Flucht vor Rivalen?
Seine Entdeckung weise aber darauf hin, dass es vor 5500 Jahren "eine unabhängige Wanderungsbewegung" Richtung Grönland gegeben habe, sagte Willerslev. Warum es die Einwanderer ausgerechnet in diese kalte Gegend gezogen habe, können sich die Wissenschaftler nicht erklären. Es könne sein, dass angenehmere Landstriche bereits von Rivalen besetzt waren oder dass diesen Menschen das arktische Klima einfach lag. "Darauf gibt es keine klare Antwort", sagte der Forscher.
Damit sei die These nicht mehr haltbar, nach der Grönland als erstes von Eskimo-Volksgruppen oder nordamerikanischen Ureinwohnern besiedelt wurde.
Spur der Saqqaq-Kultur
Forscher um Eske Willerslev von der Universität in Kopenhagen hatten die einzigen bekannten Überreste der rätselhaften Saqqaq-Kultur im Westen Grönlands untersucht. Diese entwickelte sich ab 2400 vor unserer Zeitrechnung, ihre Spur verlor sich dann aber dem Jahr 800 nach Christus
Gencodes isoliert
Aus einem menschlichen Haarbüschel und vier Knochenstücken isolierten die Wissenschaftler fast 80 Prozent des Gencodes des Frühmenschen und stießen dabei auch auf DNA-Veränderungen, die typisch für bestimmte Körpermerkmale sind.
Braune Augen, braune Haut
"Wir können sehen, dass der Mann höchst wahrscheinlich braune Augen und braune Haut hatte", sagte Willerslev in einer Telefonkonferenz. "Und wir können erkennen, dass er genetisch an das Leben in kalten Temperaturen angepasst war." Die Überraschung kam demnach aber, als das Genom mit heute lebenden Menschen verglichen wurde. Es habe sich herausgestellt, dass der Mann am stärksten mit Menschen aus Ostsibirien aus den Gruppen der Tschuktschen, Korjaken und Nganasanen verwandt ist.
Erste Siedler aus Russland
Anthropologen vermuten schon lange, dass die ersten Siedler in Nordamerika aus Russland kamen, indem sie die Beringstraße überquerten. Sie wanderten dann nach Süden, und ihre Nachfahren erreichten rund tausend Jahre später die südliche Spitze Südamerikas. Bisher war die Meinung verbreitet, dass Grönland von Menschen besiedelt wurde, die schon lange in Nordamerika oder der Arktis lebten.
Flucht vor Rivalen?
Seine Entdeckung weise aber darauf hin, dass es vor 5500 Jahren "eine unabhängige Wanderungsbewegung" Richtung Grönland gegeben habe, sagte Willerslev. Warum es die Einwanderer ausgerechnet in diese kalte Gegend gezogen habe, können sich die Wissenschaftler nicht erklären. Es könne sein, dass angenehmere Landstriche bereits von Rivalen besetzt waren oder dass diesen Menschen das arktische Klima einfach lag. "Darauf gibt es keine klare Antwort", sagte der Forscher.
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Max-Planck-Forscher entdecken unbekannte Menschenform
Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig haben aufgrund der DNA-Entschlüsselung eines in Südsibirien gefundenen Fingerknochens eine bislang unbekannte Menschenform identifiziert. Diese lebte vor etwa 48.000 bis 30.000 Jahren im Altai-Gebirge in Zentralasien, wie das internationale Forscherteam um Johannes Krause und Svante Pääbo in einer Studie schreibt.
Das Team verglich die uralte DNA aus den Mitochondrien, dieser nur von der Mutter an die Kinder vererbten "Kraftwerken der Körperzellen", mit der mitochondrialen DNA von Neandertalern und heute lebenden Menschen. Dabei stellte sich heraus, dass sich die Mitochondrien-DNA dieses Homininen aus Südsibirien deutlich von der aller bisher bekannten Homininen unterscheidet. Das winzig kleine Stück Fingerknochen wurde 2008 in der Denisova-Höhle im Altai-Gebirge gefunden.
Das Team verglich die uralte DNA aus den Mitochondrien, dieser nur von der Mutter an die Kinder vererbten "Kraftwerken der Körperzellen", mit der mitochondrialen DNA von Neandertalern und heute lebenden Menschen. Dabei stellte sich heraus, dass sich die Mitochondrien-DNA dieses Homininen aus Südsibirien deutlich von der aller bisher bekannten Homininen unterscheidet. Das winzig kleine Stück Fingerknochen wurde 2008 in der Denisova-Höhle im Altai-Gebirge gefunden.
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Spur zu unbekannter Menschenart
Haben Forscher einen Homo incognitus entdeckt, eine bisher unbekannte Menschenart? In Südsibirien wurde der Fingerknochen einer 30.000 Jahre alten Leiche gefunden - die Gene unterscheiden sich von jenen des modernen Menschen und des Neandertalers. Die Wissenschaftler wähnen sich auf der Spur einer Sensation.


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Ältester Menschenkot Amerikas über 14.000 Jahre alt
Forscher stießen im US-Staat Oregon auf diesen versteinerten Kot (Quelle: dpa)
Menschenkot aus einer Höhle in den USA ist nach Forscherangaben 14.300 Jahre alt und damit die älteste bekannte menschliche Spur in Amerika. Der Fund zeige, dass die ersten Menschen mindestens 1000 Jahre früher in Amerika lebten als bislang gedacht, berichtet ein internationales Forscherteam in der Online-Ausgabe des Fachjournals "Science" vom Donnerstag
Nicht von Clovis-Kultur
Die Forscher hatten auch Gene im Kot analysiert, die Verbindungen zu Menschen in Sibirien zeigten. Die Gruppe um Thomas Gilbert von der Universität Kopenhagen korrigierte mit der Arbeit die Annahme, wonach die bisher allgemein anerkannte erste menschliche Kultur in Amerika, die etwa 13.000 Jahre alte Clovis-Kultur sein soll.
Mit Gen-Analyse bestimmt
"Es ist das erste Mal, dass direkte menschliche Überreste gefunden wurden, die älter sind als die bekannte Clovis-Kultur", sagt Michael Hofreiter vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Er war an der genetischen Analyse der menschlichen Hinterlassenschaften beteiligt, die aus den Paisley-Höhlen des Bundesstaates Oregon stammen.
Beweis für ältere Kultur
Bisher seien immer nur Steinwerkzeuge gefunden worden, bei denen es wesentlich schwerer sei, als bei menschlichen Überresten, ein genaues Herkunftsjahr zu bestimmen. "Diese Studie ist damit der erste Beweis dafür, dass die Clovis-Kultur nicht die erste Besiedlungswelle in Amerika gewesen ist", sagt Hofreiter.
Menschenkot aus einer Höhle in den USA ist nach Forscherangaben 14.300 Jahre alt und damit die älteste bekannte menschliche Spur in Amerika. Der Fund zeige, dass die ersten Menschen mindestens 1000 Jahre früher in Amerika lebten als bislang gedacht, berichtet ein internationales Forscherteam in der Online-Ausgabe des Fachjournals "Science" vom Donnerstag
Nicht von Clovis-Kultur
Die Forscher hatten auch Gene im Kot analysiert, die Verbindungen zu Menschen in Sibirien zeigten. Die Gruppe um Thomas Gilbert von der Universität Kopenhagen korrigierte mit der Arbeit die Annahme, wonach die bisher allgemein anerkannte erste menschliche Kultur in Amerika, die etwa 13.000 Jahre alte Clovis-Kultur sein soll.
Mit Gen-Analyse bestimmt
"Es ist das erste Mal, dass direkte menschliche Überreste gefunden wurden, die älter sind als die bekannte Clovis-Kultur", sagt Michael Hofreiter vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Er war an der genetischen Analyse der menschlichen Hinterlassenschaften beteiligt, die aus den Paisley-Höhlen des Bundesstaates Oregon stammen.
Beweis für ältere Kultur
Bisher seien immer nur Steinwerkzeuge gefunden worden, bei denen es wesentlich schwerer sei, als bei menschlichen Überresten, ein genaues Herkunftsjahr zu bestimmen. "Diese Studie ist damit der erste Beweis dafür, dass die Clovis-Kultur nicht die erste Besiedlungswelle in Amerika gewesen ist", sagt Hofreiter.
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Amerika wurde vermutlich zweimal besiedelt
Der amerikanische Kontinent ist einer Studie zufolge zweimal unabhängig voneinander besiedelt worden. Die frühesten Bewohner der Neuen Welt seien aller Wahrscheinlichkeit nach nicht die direkten Vorfahren der heutigen Population amerikanischer Ureinwohner, fand eine Forschergruppe aus Deutschland, Chile und Brasilien heraus.


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Neandertaler !
Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die die größten Überraschungen bergen: Als das unscheinbare „Harzstück“ 2004 bei einer Ausgrabung in Unterkwalmitz, einem kleinen Weiler bei Grashof (Lkr. Stendal), zum Vorschein kam, war die Aufregung groß, stammte es doch eindeutig aus einer altsteinzeitlichen Schicht, die um 80.000 vor heute datiert.
Nach ersten Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass sich auf dem kleinen Fund der Teil eines Fingerabdrucks von einem Neandertaler erhalten hat – ein einmaliges Zeugnis aus dieser Zeit!
Mit Hilfe einer neuen Untersuchungsmethode, der so genannten Transluminanz-Hydrofugal-Clusteranalyse (kurz THC) konnten nun neue erstaunliche Einblicke in das gesellschaftliche Leben der damaligen Menschen gewonnen werden.
Die Transluminanz-H-C Anlage im Schadewohl-Institut für Qualitätsicherung, Tollwitz
Die Chemie stimmt…
Die THC ergab, dass es sich...meinschaftlichen kultischen Riten, und führte im Laufe der Zeit die Menschen in eine psychische Abhängigkeit, im Zuge derer diese dem innovationsfreudigen Homo sapiens sapiens nicht mehr gewachsen waren. Nicht auszuschließen ist, daß der geradezu inflationäre Genuss zu einem passiven Jagdverhalten führte.
Echt oder falsch?
Sensationsfunde rufen in der Regel immer wieder Kritiker auf den Plan.
Allerdings können wir die Zweifler und Kritiker beruhigen:
Zahlreiche Experten aus aller Welt haben sich den Fund angesehen und in einer internationalen Session getestet. Dabei kommen sie einhellig zu dem Schluss: „Das Zeug ist echt“.
Letzte Unsicherheiten wird es jedoch immer geben, denn eine Fälschung kann man ja an so einem Tag niemals wirklich hundertprozentig beweisen. Das Harzstück von Unterkwalmitz wird die Forschung sicher noch lange beschäftigen. Die Neandertaler sicher weniger, denn wenn sie nicht ausgestorben sind, dann lächeln sie noch heute.
Nach ersten Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass sich auf dem kleinen Fund der Teil eines Fingerabdrucks von einem Neandertaler erhalten hat – ein einmaliges Zeugnis aus dieser Zeit!
Mit Hilfe einer neuen Untersuchungsmethode, der so genannten Transluminanz-Hydrofugal-Clusteranalyse (kurz THC) konnten nun neue erstaunliche Einblicke in das gesellschaftliche Leben der damaligen Menschen gewonnen werden.
Die Transluminanz-H-C Anlage im Schadewohl-Institut für Qualitätsicherung, Tollwitz
Die Chemie stimmt…
Die THC ergab, dass es sich...meinschaftlichen kultischen Riten, und führte im Laufe der Zeit die Menschen in eine psychische Abhängigkeit, im Zuge derer diese dem innovationsfreudigen Homo sapiens sapiens nicht mehr gewachsen waren. Nicht auszuschließen ist, daß der geradezu inflationäre Genuss zu einem passiven Jagdverhalten führte.
Echt oder falsch?
Sensationsfunde rufen in der Regel immer wieder Kritiker auf den Plan.
Allerdings können wir die Zweifler und Kritiker beruhigen:
Zahlreiche Experten aus aller Welt haben sich den Fund angesehen und in einer internationalen Session getestet. Dabei kommen sie einhellig zu dem Schluss: „Das Zeug ist echt“.
Letzte Unsicherheiten wird es jedoch immer geben, denn eine Fälschung kann man ja an so einem Tag niemals wirklich hundertprozentig beweisen. Das Harzstück von Unterkwalmitz wird die Forschung sicher noch lange beschäftigen. Die Neandertaler sicher weniger, denn wenn sie nicht ausgestorben sind, dann lächeln sie noch heute.
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Neandertaler waren extreme Fleischesser
Vor rund 42.000 Jahren besiedelten die Neandertaler Europa (Foto: imago)Auf dem Speiseplan des Neandertalers stand jahrtausendelang nur eins: Fleisch. Jüngste Untersuchungen an dem weltberühmten Urmenschen, dessen Skelett 1856 nahe der rheinischen Stadt Mettmann entdeckt worden war, beweisen diese einseitige Ernährung.
Zur großen Überraschung der Forscher verschmähte der rheinische Neandertaler Fisch, obwohl er vor rund 42.000 Jahren längs des Flüsschens Düssel gelebt hat. "An diese Ressource ging er nicht heran", sagt der Urgeschichtler Ralf W. Schmitz. Er leitet ein Forschungsprojekt, bei dem seit 1991 das im Rheinischen Landesmuseum Bonn aufbewahrte Fossil des Namenspatrons aller Neandertaler mit den Methoden moderner Naturwissenschaften untersucht wird. Fischfang sei nach bisherigem Wissensstand erst vor etwa 30.000 Jahren vom Vorfahr heute lebender Mensch...weiligen Region verglichen.
"Die Forschung wird immer ratloser"
Die These, wonach das Aussterben großer Tiere als Fleischlieferanten auch zum Aussterben der Neandertaler geführt haben könne, sei heute stark ins Wanken geraten, schildert Urmenschen-Experte Schmitz. Da immer mehr bislang vermutete Gründe für das Verschwinden der Neandertaler vor rund 30.000 Jahren ausfielen, werde das Szenario "immer rätselhafter und die Forschung immer ratloser", sagt der Wissenschaftler. Möglicherweise sei der Neandertaler aus genetischen Gründen ein schlechterer Kostverwerter gewesen als der modernere Mensch.
Genom-Auswertung noch in diesem Jahr
Hierüber und über die Verwandtschaft des fernen Vetters zu heute lebenden Menschen soll nach Auskunft von Michael Schmauder, Abteilungsleiter für Vorgeschichte am Rheinischen Landesmuseum, die laufende Entschlüsselung des Neandertaler-Genoms Auskunft geben. "Die Ergebnisse kommen möglicherweise noch in diesem Jahr", hofft Schmauder.
Zur großen Überraschung der Forscher verschmähte der rheinische Neandertaler Fisch, obwohl er vor rund 42.000 Jahren längs des Flüsschens Düssel gelebt hat. "An diese Ressource ging er nicht heran", sagt der Urgeschichtler Ralf W. Schmitz. Er leitet ein Forschungsprojekt, bei dem seit 1991 das im Rheinischen Landesmuseum Bonn aufbewahrte Fossil des Namenspatrons aller Neandertaler mit den Methoden moderner Naturwissenschaften untersucht wird. Fischfang sei nach bisherigem Wissensstand erst vor etwa 30.000 Jahren vom Vorfahr heute lebender Mensch...weiligen Region verglichen.
"Die Forschung wird immer ratloser"
Die These, wonach das Aussterben großer Tiere als Fleischlieferanten auch zum Aussterben der Neandertaler geführt haben könne, sei heute stark ins Wanken geraten, schildert Urmenschen-Experte Schmitz. Da immer mehr bislang vermutete Gründe für das Verschwinden der Neandertaler vor rund 30.000 Jahren ausfielen, werde das Szenario "immer rätselhafter und die Forschung immer ratloser", sagt der Wissenschaftler. Möglicherweise sei der Neandertaler aus genetischen Gründen ein schlechterer Kostverwerter gewesen als der modernere Mensch.
Genom-Auswertung noch in diesem Jahr
Hierüber und über die Verwandtschaft des fernen Vetters zu heute lebenden Menschen soll nach Auskunft von Michael Schmauder, Abteilungsleiter für Vorgeschichte am Rheinischen Landesmuseum, die laufende Entschlüsselung des Neandertaler-Genoms Auskunft geben. "Die Ergebnisse kommen möglicherweise noch in diesem Jahr", hofft Schmauder.
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Neandertaler auf Gibraltar aßen Delphine
Der Speiseplan der rheinländischen Neandertaler unterschied sich deutlich von dem seiner Namensvetter auf Gibraltar (Quelle: dpa)
Die Neandertaler auf Gibraltar aßen anders als der Namenspatron aus dem Rheinland auch gerne Fisch. Das haben Wissenschaftler bei Grabungen in zwei Höhlen im Osten der Halbinsel herausgefunden.
Im Sediment der Grotten entdeckten sie Fischreste, Muscheln sowie Knochen von Robben und Delfinen, die den Urmenschen dort als Nahrung dienten. Das berichten die Forscher um die Paläontologin Yolanda Fernández-Jalvo vom Spanischen Naturkundemuseum in Madrid in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften. Im Norden Mitteleuropas verschmähten die Neandertaler dagegen Fisch, wie Analysen der berühmten Fossilien aus der Nähe von Düsseldorf kürzlich gezeigt hatten.
Überreste von verspeisten Land- und Meerestieren
Von den Höhlen auf Gib... von Jungtieren. Das lege nahe, dass die Urmenschen die Robben zur Wurfsaison aktiv aufgespürt haben könnten. Die Entdeckungen sind nach Meinung der Wissenschaftler insgesamt der bislang beste Beleg dafür, dass die Küstenbewohner unter den Neandertalern regelmäßig Meerestiere gejagt und gegessen haben.
Rheinischer Neandertaler verschmähte Fisch
Die Isotopen-Untersuchung an dem weltberühmten Neandertaler-Fossil, das 1856 nahe der rheinischen Stadt Mettmann entdeckt worden war, hatte dagegen kürzlich gezeigt, dass sich die Neandertaler zumindest dort einseitig von Fleisch ernährt und Flussfische verschmäht haben. Fischfang sei nach bisherigem Wissensstand erst vor etwa 30.000 Jahren vom Vorfahren des heute lebenden Menschen, dem Homo sapiens, entdeckt worden, hatte der Urgeschichtler Ralf W. Schmitz, der das Neandertal-Forschungsprojekt im Rheinischen Landesmuseum Bonn leitet, im August zu den Ernährungsgewohnheiten der Urmenschen im Norden Mitteleuropas gesagt.
Die Neandertaler auf Gibraltar aßen anders als der Namenspatron aus dem Rheinland auch gerne Fisch. Das haben Wissenschaftler bei Grabungen in zwei Höhlen im Osten der Halbinsel herausgefunden.
Im Sediment der Grotten entdeckten sie Fischreste, Muscheln sowie Knochen von Robben und Delfinen, die den Urmenschen dort als Nahrung dienten. Das berichten die Forscher um die Paläontologin Yolanda Fernández-Jalvo vom Spanischen Naturkundemuseum in Madrid in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften. Im Norden Mitteleuropas verschmähten die Neandertaler dagegen Fisch, wie Analysen der berühmten Fossilien aus der Nähe von Düsseldorf kürzlich gezeigt hatten.
Überreste von verspeisten Land- und Meerestieren
Von den Höhlen auf Gib... von Jungtieren. Das lege nahe, dass die Urmenschen die Robben zur Wurfsaison aktiv aufgespürt haben könnten. Die Entdeckungen sind nach Meinung der Wissenschaftler insgesamt der bislang beste Beleg dafür, dass die Küstenbewohner unter den Neandertalern regelmäßig Meerestiere gejagt und gegessen haben.
Rheinischer Neandertaler verschmähte Fisch
Die Isotopen-Untersuchung an dem weltberühmten Neandertaler-Fossil, das 1856 nahe der rheinischen Stadt Mettmann entdeckt worden war, hatte dagegen kürzlich gezeigt, dass sich die Neandertaler zumindest dort einseitig von Fleisch ernährt und Flussfische verschmäht haben. Fischfang sei nach bisherigem Wissensstand erst vor etwa 30.000 Jahren vom Vorfahren des heute lebenden Menschen, dem Homo sapiens, entdeckt worden, hatte der Urgeschichtler Ralf W. Schmitz, der das Neandertal-Forschungsprojekt im Rheinischen Landesmuseum Bonn leitet, im August zu den Ernährungsgewohnheiten der Urmenschen im Norden Mitteleuropas gesagt.
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Forscher entschlüsseln Erbgut des Urmenschen
"Ein Meilenstein": Svante Pääbo, Direktor am Max-Planck-Institut in Leipzig, mit einem Skelett eines Neandertalers (Foto: dpa)
Leipziger Forscher haben einen großen Teil des Neandertaler-Erbguts entziffert. Nun wollen sie es mit dem Genom des Menschen vergleichen, um endlich die Frage beantworten zu können: Was hat der Neandertaler mit uns zu tun?
Als im August 1856 Steinbrucharbeiter in einer Grotte bei Mettmann Knochenteile des Neandertalers fanden, warf dies Fragen auf, die bis heute nicht beantwortet sind. Zwar haben die Forschungen gezeigt, dass die Neandertaler die nächsten Verwandten des heutigen Menschen waren und nicht - wie lange angenommen - unsere direkten Vorfahren.
"Rohfassung" des Genoms fertig gestellt
Noch heute treibt die Wissenschaftler aber die Frage um, welche Rolle der Neandertaler in der Evolution des modernen Menschen gespielt hat. Forscher aus Leipzig sind der Antwort nun ein Stück näher gekommen: Gemeinsam mit Experten aus den USA haben sie eine "Rohfassung" des kompletten Neandertaler-Genoms fertig gestellt.
Nächster Verwandter des Menschen
Neandertaler sind die nächsten ausgestorbenen Verwandten des Menschen. Der Frühmensch war mindestens 300.000 Jahre lang über ganz Europa und Teile Asiens verbreitet, bevor er vor etwa 30.000 Jahren ausstarb. Der moderne Mensch und der Neandertaler haben sich - darauf weisen jüngste Forschungen hin - offenbar vor etwa 660.000 Jahren auseinander entwickelt, plus/minus 140.000 Jahre.
Aufschluss über genetische Veränderungen
Das Neandertaler-Genom könnte den Schlüssel dazu liefern, welche genetischen Veränderungen auf dem Weg zum Homo sapiens entscheidend gewesen sind und schließlich dazu geführt haben, dass dieser sich vor etwa 100.000 Jahren von Afrika ausgehend über die gesamte Welt verbreiten konnte.
Projektleiter Pääbo: Ein Meilenstein
Projektleiter Svante Pääbo vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie sprach von einem Meilenstein, als er gemeinsam mit anderen Forschern den Entwurf des Neandertaler-Erbguts erstmals öffentlich präsentierte. "Indem wir den Neandertaler studieren, können wir erfahren, wie sich der moderne Mensch entwickelt hat", betonte sein Kollege Jean-Jacques Hublin.
DNA-Proben mehrerer Neandertaler untersucht
Für die Forschung mussten gleich mehrere Neandertaler ihre Knochen herhalten. Der Großteil der untersuchten DNA stammt von einem etwa 38.000 Jahre alten Fossil, das 1980 in einer Höhle in Kroatien entdeckt wurde. Außerdem analysierten die Forscher Knochenfunde aus Spanien und dem Kaukasus. Auch der vor mehr als 150 Jahren im Neandertal gefundene Namensgeber des Frühmenschen steuerte eine DNA-Probe bei.
Erbgut jahrelang zusammengepuzzelt
In den vergangenen drei Jahren leisteten die Wissenschaftler Puzzlearbeit: Gemeinsam mit der US-Firma "454 Life Siences" haben die Leipziger Forscher mehr als drei Milliarden DNA-Fragmente aus Neandertaler-Knochen analysiert, die mehr als 60 Prozent des Genoms abdecken. Aus diesen DNA-Stückchen haben die Forscher nun das gesamte Erbgut zusammengebaut.
Bakterien-DNA überlagert die der Fossilien
Die DNA von Fossilien zu analysieren ist eine technische Herausforderung. Stirbt ein Organismus, werden seine Zellen von Bakterien und Pilzen überrannt. Ein Großteil der Erbinformationen wird zerstört und der geringe Teil, der übrig bleibt, zerfällt im Laufe der Zeit in kleine Stücke und wird chemisch verändert. Wenn Wissenschaftler winzige Proben alter DNA untersuchen, stammt also der Großteil der vorhandenen Erbinformationen nicht von dem Fossil, sondern von Mikroorganismen oder sogar von Forschern selbst, die zuvor mit den Knochen hantierten.
Neue Technologie entwickelt
Die US-Experten entwickelten eine neue Technologie, um auch die wenigen kurzen erhaltenen DNA-Stücke analysieren zu können. "Die nun hergestellte erste Version des Genoms konnte mit weniger als einem halben Gramm Knochen erzeugt werden", berichtet Pääbo.
Experten starten Genom-Vergleich
Vor den Forschern liegt jetzt aber noch eine weitere knifflige Aufgabe. Sie wollen das entzifferte Neandertal-Genom mit den bereits entschlüsselten Genomen von Menschen und Schimpansen vergleichen um festzustellen, "wie das Genom der ausgestorbenen Neandertaler von dem des heutigen Menschen abweicht", erklärt Pääbo. Er hat dafür Experten aus aller Welt zusammengetrommelt.
Fokus auf Alterung, Gehirnentwicklung und Sprachfähigkeit
Besonderes Augenmerk richten die Experten unter anderem auf Gene, die mit der Alterung und der Entwicklung des Gehirns in Verbindung gebracht werden und auf das so genannte FOXP2-Gen, das möglicherweise maßgeblich zur Sprachfähigkeit beigetragen hat. "Vorläufige Ergebnisse unseres Konsortiums deuten allerdings darauf hin, dass Neandertaler, wenn überhaupt, nur einen sehr geringen Anteil zu der bei den heutigen Menschen gefundenen Varianz beigetragen haben", betont Pääbo.
Leipziger Forscher haben einen großen Teil des Neandertaler-Erbguts entziffert. Nun wollen sie es mit dem Genom des Menschen vergleichen, um endlich die Frage beantworten zu können: Was hat der Neandertaler mit uns zu tun?
Als im August 1856 Steinbrucharbeiter in einer Grotte bei Mettmann Knochenteile des Neandertalers fanden, warf dies Fragen auf, die bis heute nicht beantwortet sind. Zwar haben die Forschungen gezeigt, dass die Neandertaler die nächsten Verwandten des heutigen Menschen waren und nicht - wie lange angenommen - unsere direkten Vorfahren.
"Rohfassung" des Genoms fertig gestellt
Noch heute treibt die Wissenschaftler aber die Frage um, welche Rolle der Neandertaler in der Evolution des modernen Menschen gespielt hat. Forscher aus Leipzig sind der Antwort nun ein Stück näher gekommen: Gemeinsam mit Experten aus den USA haben sie eine "Rohfassung" des kompletten Neandertaler-Genoms fertig gestellt.
Nächster Verwandter des Menschen
Neandertaler sind die nächsten ausgestorbenen Verwandten des Menschen. Der Frühmensch war mindestens 300.000 Jahre lang über ganz Europa und Teile Asiens verbreitet, bevor er vor etwa 30.000 Jahren ausstarb. Der moderne Mensch und der Neandertaler haben sich - darauf weisen jüngste Forschungen hin - offenbar vor etwa 660.000 Jahren auseinander entwickelt, plus/minus 140.000 Jahre.
Aufschluss über genetische Veränderungen
Das Neandertaler-Genom könnte den Schlüssel dazu liefern, welche genetischen Veränderungen auf dem Weg zum Homo sapiens entscheidend gewesen sind und schließlich dazu geführt haben, dass dieser sich vor etwa 100.000 Jahren von Afrika ausgehend über die gesamte Welt verbreiten konnte.
Projektleiter Pääbo: Ein Meilenstein
Projektleiter Svante Pääbo vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie sprach von einem Meilenstein, als er gemeinsam mit anderen Forschern den Entwurf des Neandertaler-Erbguts erstmals öffentlich präsentierte. "Indem wir den Neandertaler studieren, können wir erfahren, wie sich der moderne Mensch entwickelt hat", betonte sein Kollege Jean-Jacques Hublin.
DNA-Proben mehrerer Neandertaler untersucht
Für die Forschung mussten gleich mehrere Neandertaler ihre Knochen herhalten. Der Großteil der untersuchten DNA stammt von einem etwa 38.000 Jahre alten Fossil, das 1980 in einer Höhle in Kroatien entdeckt wurde. Außerdem analysierten die Forscher Knochenfunde aus Spanien und dem Kaukasus. Auch der vor mehr als 150 Jahren im Neandertal gefundene Namensgeber des Frühmenschen steuerte eine DNA-Probe bei.
Erbgut jahrelang zusammengepuzzelt
In den vergangenen drei Jahren leisteten die Wissenschaftler Puzzlearbeit: Gemeinsam mit der US-Firma "454 Life Siences" haben die Leipziger Forscher mehr als drei Milliarden DNA-Fragmente aus Neandertaler-Knochen analysiert, die mehr als 60 Prozent des Genoms abdecken. Aus diesen DNA-Stückchen haben die Forscher nun das gesamte Erbgut zusammengebaut.
Bakterien-DNA überlagert die der Fossilien
Die DNA von Fossilien zu analysieren ist eine technische Herausforderung. Stirbt ein Organismus, werden seine Zellen von Bakterien und Pilzen überrannt. Ein Großteil der Erbinformationen wird zerstört und der geringe Teil, der übrig bleibt, zerfällt im Laufe der Zeit in kleine Stücke und wird chemisch verändert. Wenn Wissenschaftler winzige Proben alter DNA untersuchen, stammt also der Großteil der vorhandenen Erbinformationen nicht von dem Fossil, sondern von Mikroorganismen oder sogar von Forschern selbst, die zuvor mit den Knochen hantierten.
Neue Technologie entwickelt
Die US-Experten entwickelten eine neue Technologie, um auch die wenigen kurzen erhaltenen DNA-Stücke analysieren zu können. "Die nun hergestellte erste Version des Genoms konnte mit weniger als einem halben Gramm Knochen erzeugt werden", berichtet Pääbo.
Experten starten Genom-Vergleich
Vor den Forschern liegt jetzt aber noch eine weitere knifflige Aufgabe. Sie wollen das entzifferte Neandertal-Genom mit den bereits entschlüsselten Genomen von Menschen und Schimpansen vergleichen um festzustellen, "wie das Genom der ausgestorbenen Neandertaler von dem des heutigen Menschen abweicht", erklärt Pääbo. Er hat dafür Experten aus aller Welt zusammengetrommelt.
Fokus auf Alterung, Gehirnentwicklung und Sprachfähigkeit
Besonderes Augenmerk richten die Experten unter anderem auf Gene, die mit der Alterung und der Entwicklung des Gehirns in Verbindung gebracht werden und auf das so genannte FOXP2-Gen, das möglicherweise maßgeblich zur Sprachfähigkeit beigetragen hat. "Vorläufige Ergebnisse unseres Konsortiums deuten allerdings darauf hin, dass Neandertaler, wenn überhaupt, nur einen sehr geringen Anteil zu der bei den heutigen Menschen gefundenen Varianz beigetragen haben", betont Pääbo.
Das Leben besteht nicht aus den Momenten, in denen wir atmen,
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Menschen könnten Neandertaler gegessen haben
Möglicher Hinweis auf eine schreckliche Tat: Auf dem Kieferknochen eines Neandertaler-Kindes haben Wissenschaftler Spuren von Schneidwerkzeugen entdeckt. Sie vermuten, dass moderne Menschen es vor 30.000 Jahren aßen oder seinen Kopf als Trophäe benutzten.
Aßen wir unsere menschlichen Vettern am Ende auf? Fernando Rozzi, Anthropologe am Pariser Centre National de la Recherche Scientifique, hat einen Knochen aufgespürt, der eine Menge Fantasien anregen wird - und mit Sicherheit auch eine alte Debatte: Warum starb der Neandertaler aus?
Gemeinsame Vorfahren
Homo sapiens und Neandertaler entwickelten sich beide unabhängig voneinander aus afrikanischen Vorfahren. Während der Homo neanderthalensis vor etwa 250.000 Jahren in Europa aus Vorläuferarten entstand, entwickelte sich Homo sapiens in Afrika. Vor etwa 28.000 Jahren dann verschwand der Neandertaler von der Bildfläche - just zu der Zeit in der Homo sapiens - von Afrika aus kommend - begann, sich in Europa auszubreiten. So jedenfalls besagt es die "Out of Africa"-Hypothese, der viele Wissenschaftler anhängen. Gezielte Jagd auf den Konkurrenten?
Diese erstaunliche zeitliche Überschneidung veranlasste Wissenschaftler immer wieder zu Spekulationen: Hat der moderne Mensch den vermeintlich unterlegenen Neandertaler langsam verdrängt, indem er ihm die Ressourcen stahl? Hat er womöglich sogar gezielt Jagd auf ihn gemacht und ihn ausgerottet? Und die wohl nicht weniger entscheidende Frage: Hatte Homo sapiens mit Homo neanderthalensis Sex?
Womöglich allererster Genozid
Fernando Rozzi hat nun vielleicht den entscheidenden Hinweis auf den womöglich allerersten Genozid in der Geschichte des modernen Menschen gefunden: Einen Kieferknochen eines Neandertaler-Kindes, auf dem Schneidespuren eines Steinmessers zu sehen sind. Rozzi stieß darauf, als er Knochenfunde aus der Höhle Les Rois nahe dem französischen Ort Mouthier-sur-Boëme im Südwesten des Landes neu untersuchte. Bislang hatte man die etwa 28.000 bis 30.000 Jahre alten Knochen für Homo-sapiens-Überreste gehalten. Bei einem Unterkiefer jedoch, so schreibt Rozzi im Fachmagazin " Journal of Anthropological Science", handelt es sich um den Knochen eines Neandertalers - Kieferform und Merkmale der Zähne seien typischer für den Homo neanderthalensis als für einen modernen Menschen, so Rozzi. Drei mögliche Erklärungen
Die größte Überraschung für die Forscher aber war, dass ausgerechnet auf diesem Kieferknochen Schneidespuren zu sehen waren - ähnlich denen auf Tierknochen, wovon mit Werkzeugen aus Feuerstein das Fleisch abgetrennt wurde. Die Forscher sehen drei mögliche Erklärungen für ihren überraschenden Fund:
Das Neandertaler-Kind wurde von den Menschen in der Höhle gegessen oder sein Schädel galt als Trophäe.
Der Kieferknochen stammt von einem Menschen, der Merkmale sowohl eines modernen Menschen als auch von Neandertalern besaß. Dies wäre ein erster Hinweis für sexuellen Kontakt zwischen Homo sapiens und Neandertaler.
Dritte Möglichkeit: Die Höhlenbewohner könnten eine Gruppe moderner Menschen gewesen sein mit recht primitiven äußerlichen Merkmalen - dies würde auf eine größere Bandbreite an Erscheinungsformen moderner Menschen in der Steinzeit hindeuten.
"Manchmal aßen wir sie auf"
Die blutigste dieser Möglichkeiten hält der Forscher jedoch für die wahrscheinlichste: "Neandertaler fanden bei uns ihr gewaltsames Ende - und manchmal aßen wir sie auf", sagte Rozzi der britischen Zeitung "Guardian". "Kein Beleg für Kannibalismus"
Aber nicht alle seine Kollegen teilen diese Ansicht. Francesco d'Errico vom Institut de Préhistoire et de Géologie du Quaternaire und Co-Autor der Veröffentlichung widersprach Rozzi im "Guardian": "Ein paar Schneidspuren sind noch kein Beleg für Kannibalismus." Es könne ebenso sein, dass die Höhlenbewohner den Kieferknochen gefunden und aus seinen Zähnen eine Kette gemacht hätten. "Sehr wichtige Entdeckung"
Chris Stringer, Anthropologe am Natural History Museum in London, ist einer der Befürworter der "Out of Africa"-Theorie. Er hält den Fund für eine "sehr wichtige Entdeckung". Man bräuchte noch mehr Beweise, aber "das könnte darauf hindeuten, dass moderne Menschen und Neandertaler zur gleichen Zeit am gleichen Ort in Europa lebten", so Stringer. "Sie könnten einander begegnet sein und manche dieser Begegnungen waren möglicherweise feindselig."
Aßen wir unsere menschlichen Vettern am Ende auf? Fernando Rozzi, Anthropologe am Pariser Centre National de la Recherche Scientifique, hat einen Knochen aufgespürt, der eine Menge Fantasien anregen wird - und mit Sicherheit auch eine alte Debatte: Warum starb der Neandertaler aus?
Gemeinsame Vorfahren
Homo sapiens und Neandertaler entwickelten sich beide unabhängig voneinander aus afrikanischen Vorfahren. Während der Homo neanderthalensis vor etwa 250.000 Jahren in Europa aus Vorläuferarten entstand, entwickelte sich Homo sapiens in Afrika. Vor etwa 28.000 Jahren dann verschwand der Neandertaler von der Bildfläche - just zu der Zeit in der Homo sapiens - von Afrika aus kommend - begann, sich in Europa auszubreiten. So jedenfalls besagt es die "Out of Africa"-Hypothese, der viele Wissenschaftler anhängen. Gezielte Jagd auf den Konkurrenten?
Diese erstaunliche zeitliche Überschneidung veranlasste Wissenschaftler immer wieder zu Spekulationen: Hat der moderne Mensch den vermeintlich unterlegenen Neandertaler langsam verdrängt, indem er ihm die Ressourcen stahl? Hat er womöglich sogar gezielt Jagd auf ihn gemacht und ihn ausgerottet? Und die wohl nicht weniger entscheidende Frage: Hatte Homo sapiens mit Homo neanderthalensis Sex?
Womöglich allererster Genozid
Fernando Rozzi hat nun vielleicht den entscheidenden Hinweis auf den womöglich allerersten Genozid in der Geschichte des modernen Menschen gefunden: Einen Kieferknochen eines Neandertaler-Kindes, auf dem Schneidespuren eines Steinmessers zu sehen sind. Rozzi stieß darauf, als er Knochenfunde aus der Höhle Les Rois nahe dem französischen Ort Mouthier-sur-Boëme im Südwesten des Landes neu untersuchte. Bislang hatte man die etwa 28.000 bis 30.000 Jahre alten Knochen für Homo-sapiens-Überreste gehalten. Bei einem Unterkiefer jedoch, so schreibt Rozzi im Fachmagazin " Journal of Anthropological Science", handelt es sich um den Knochen eines Neandertalers - Kieferform und Merkmale der Zähne seien typischer für den Homo neanderthalensis als für einen modernen Menschen, so Rozzi. Drei mögliche Erklärungen
Die größte Überraschung für die Forscher aber war, dass ausgerechnet auf diesem Kieferknochen Schneidespuren zu sehen waren - ähnlich denen auf Tierknochen, wovon mit Werkzeugen aus Feuerstein das Fleisch abgetrennt wurde. Die Forscher sehen drei mögliche Erklärungen für ihren überraschenden Fund:
Das Neandertaler-Kind wurde von den Menschen in der Höhle gegessen oder sein Schädel galt als Trophäe.
Der Kieferknochen stammt von einem Menschen, der Merkmale sowohl eines modernen Menschen als auch von Neandertalern besaß. Dies wäre ein erster Hinweis für sexuellen Kontakt zwischen Homo sapiens und Neandertaler.
Dritte Möglichkeit: Die Höhlenbewohner könnten eine Gruppe moderner Menschen gewesen sein mit recht primitiven äußerlichen Merkmalen - dies würde auf eine größere Bandbreite an Erscheinungsformen moderner Menschen in der Steinzeit hindeuten.
"Manchmal aßen wir sie auf"
Die blutigste dieser Möglichkeiten hält der Forscher jedoch für die wahrscheinlichste: "Neandertaler fanden bei uns ihr gewaltsames Ende - und manchmal aßen wir sie auf", sagte Rozzi der britischen Zeitung "Guardian". "Kein Beleg für Kannibalismus"
Aber nicht alle seine Kollegen teilen diese Ansicht. Francesco d'Errico vom Institut de Préhistoire et de Géologie du Quaternaire und Co-Autor der Veröffentlichung widersprach Rozzi im "Guardian": "Ein paar Schneidspuren sind noch kein Beleg für Kannibalismus." Es könne ebenso sein, dass die Höhlenbewohner den Kieferknochen gefunden und aus seinen Zähnen eine Kette gemacht hätten. "Sehr wichtige Entdeckung"
Chris Stringer, Anthropologe am Natural History Museum in London, ist einer der Befürworter der "Out of Africa"-Theorie. Er hält den Fund für eine "sehr wichtige Entdeckung". Man bräuchte noch mehr Beweise, aber "das könnte darauf hindeuten, dass moderne Menschen und Neandertaler zur gleichen Zeit am gleichen Ort in Europa lebten", so Stringer. "Sie könnten einander begegnet sein und manche dieser Begegnungen waren möglicherweise feindselig."
Das Leben besteht nicht aus den Momenten, in denen wir atmen,
sondern aus denen, die uns den Atem rauben
Aus "Hitch- der Date Doctor"
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