Liebe Leserinnen und Leser,
auf allen Social Media Kanälen erreichen uns erschütternde Bilder aus dem Iran. Frauen und Mädchen, die mutig für ihre Freiheit, für ihre Rechte als Menschen auf den Straßen gegen die Unterdrückung des Regimes der Mullahs protestieren, werden brutal niedergeknüppelt. Aber trotzt der massiven Gewalt der iranischen Revolutionsgarden, breiten sich die Proteste auf immer mehr Teile des Landes aus. Unsere Solidarität gilt allen, die im Iran für ihre Freiheit kämpfen.
In einem Mitgliederentscheid hat sich die Mehrheit der LINKEN für die Aufnahme des Bedingungslosen Grundeinkommens in das Parteiprogramm ausgesprochen. Wäre ein solches Grundeinkommen schon heute gesellschaftliche Praxis, müssten sich viele Menschen in Deutschland aktuell weniger Sorgen darüber machen, wie sie durch diesen Winter der Preisexplosionen kommen.
Wir gratulieren der französischen Feministin Annie Ernaux zum Erhalt des Nobelpreises für Literatur und empfehlen euch ihre lesenswerten Bücher.
Eure Redaktion: Alicja Flisak, Bettina Gutperl, Antje Schiwatschev, Bianca Theis, Vera Vordenbäumen, Kerstin Wolter, Julia Wiedemann
Aktuelles
Jin, Jiyan, Azadî!
Am 16. September 2022 starb Zhina (Mahsa) Amini in einem Krankenhaus in Teheran – zuvor war die 22 Jährige von der iranischen Moralpolizei festgenommen und schwer misshandelt worden, weil sie den Hidschab in der Öffentlichkeit nicht korrekt getragen hatte. In der Folge ihrer Ermordung gingen im ganzen Iran Frauen und Mädchen und mittlerweile auch viele Männer gegen das Regime der Mullahs auf die Straße. Seit 1979 ist das Heiratsalter für Mädchen auf 13 Jahre herabgesetzt. Männer können gemäß der Scharia bis zu vier Frauen heiraten und diese willkürlich verstoßen, wobei der Vater das Sorgerecht für die Kinder behält. Frauen können sich ohne das Einverständnis des Ehemannes nicht scheiden lassen, nicht arbeiten und nicht verreisen. Singen und tanzen dürfen sie nie. Die mutigen Frauen und Mädchen kämpfen im Iran um ihre Menschenrechte und erfahren weltweite Solidarität für ihren Kampf, der sich DIE LINKE anschließt. Es ist unfassbar, dass Zhina Amini nicht die einzige Tote blieb. Seit Beginn der Proteste wurden nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHR) bisher mindestens 130 Menschen getötet. Die Dunkelziffer dürfte dabei deutlich höher liegen. Mehr als Tausend Iranerinnen und Iraner wurden zudem festgenommen.
Weiterlesen
https://www.links-bewegt.de/de/article/ ... C3%AE.html
#ParitätJetzt
Mehr als 40 überregionale Organisationen starteten am 22. September eine bundesweite Kampagne zugunsten einer gesetzlichen Regelung zur Geschlechter-Parität in den Parlamenten. Die Initiative zielt auf die Beratungen der Wahlrechtskommission des Deutschen Bundestages, die sich am 29. September und 13. Oktober mit »verfassungskonformen Vorschlägen zur Verwirklichung der gleichberechtigten Repräsentanz von Frauen und Männern« im Bundesparlament beschäftigen wird.
Weiterlesen
hier lang
Bündnis Istanbul-Konvention fordert staatliche Koordinierungsstelle
Das Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt wurde 2011 in Istanbul verabschiedet und ist mit Wirkung zum 1. Februar 2018 in Deutschland in Kraft getreten. Seitdem ist die sogenannte Istanbul-Konvention (IK) geltendes Bundesrecht in Deutschland und im Rahmen der Auslegung von Gesetzen zu berücksichtigen. Viele Vorgaben der IK sind jedoch nicht oder nur unzureichend umgesetzt1 und werden von den Gerichten, Behörden und anderen staatlichen Einrichtungen nicht in letzter Konsequenz angewandt.
Weiterlesen
hier lang
Equal Pay Day 2023
Die strukturellen Ursachen, die in Kunst und Kultur zu dem eklatanten Gender Pay Gap von über 30 Prozent führen, zeigen wie durch ein Vergrößerungsglas die gleichen strukturellen Ursachen, die gesamtgesellschaftlich ergeben, dass Frauen im Schnitt 18 Prozent weniger verdienen. Unter dem Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ präsentiert die Equal Pay Day Kampagne Lösungsmöglichkeiten für mehr Lohngerechtigkeit in Kunst und Kultur, die wegweisend für die gesamte Arbeitswelt sind.
Weiterlesen
hier lang
Feministische Herbstakademie: An allem zweifeln und sagen was ist
Wir schreiben die Einladung zur Feministischen Herbstakademie in einer Zeit, in der fragende Zweifel und Ohnmacht bestimmend sind. Jede erlebt täglich in ihrem privaten, beruflichen und politischen Alltag die vielgestaltigen Krisen und das Versagen der herrschenden Verhältnisse. Gleichzeitig wird unsere marxistisch-feministische Utopie, das Leben in den Mittelpunkt zu stellen, von Krieg und Kapital so offensichtlich verhöhnt wie lange nicht mehr.
Weiterlesen
hier lang