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„Jeder 10. Mensch hat immer noch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Besonders im Globalen Süden leben rund 785 Millionen Menschen ohne diesen Zugang." Zum 10. Jahrestag des Menschenrechts auf Wasser am 28. Juli fordert Viva con Agua gemeinsam mit weiteren Organisationen den Entwicklungsminister Gerd Müller auf, das Bekenntnis der Bundesregierung zu den Menschrenrechten auf Wasser jetzt in konsequentes und ambitioniertes Handeln umzusetzen. , unterstützen Sie diese Forderung?
Wasser für Alle! Menschenrechte auf Wasser und Sanitärversorgung jetzt umsetzen!
Wie wichtig ist Dir Wasser? Neben der Luft, die wir atmen, ist Wasser die wichtigste Grundlage unseres Lebens. Wie wichtig ist Dir Dein Klo? Oder machst Du lieber einen Haufen hinter die nächste Hecke, wenn Du mal musst?
Deswegen setzen sich Viva con Agua und viele andere zivilgesellschaftliche Organisationen dafür ein, die Menschenrechte auf Wasser und Sanitärversorgung für alle Menschen weltweit klar und wahr zu machen.
Eine Welt ohne Durst ist möglich. Eine Welt ohne Kacken im Freien ist möglich. Um das Mögliche wahr zu machen, müssen wir alle jetzt mehr machen.
Lasst uns zusammen aktiv werden. Lasst uns die deutsche Bundesregierung dazu ermutigen, ihr Bekenntnis zu den Menschenrechten auf Wasser und Sanitärversorgung jetzt in konsequentes und ambitioniertes Handeln umzusetzen!
Vor 10 Jahren haben die Vereinten Nationen eine zentrale Grundlage des Lebens und jeder Entwicklung anerkannt: Sie haben am 28. Juli 2010 den Zugang zu sauberem Trinkwasser und einer gesicherten Sanitärversorgung als Menschenrechte anerkannt.
Noch 10 Jahre bleiben uns, das Sechste von 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen bis 2030 umzusetzen: Den Zugang zu Trinkwasser und zu einer angemessenen Sanitärversorgung für jeden Menschen sicherzustellen.
Jeder 10. Mensch hat aber immer noch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Besonders im Globalen Süden leben rund 785 Millionen Menschen ohne diesen Zugang. Sogar über 2 Milliarden Menschen haben noch keinen Zugang zu sicheren, sauberen Klos. 40 Prozent der Menschen haben keine Handwaschgelegenheit mit Wasser und Seife im eigenen Zuhause.
Nach wie vor sind vor allem Menschen im Globalen Süden, in Afrika, in Asien, in abgelegenen Gebieten oder Slums und Townships betroffen. Besonders trifft dieser Mangel Frauen und Mädchen. Sie sind es, die meist die Verantwortung für das Holen von Wasser tragen und mit fehlender Chance auf Bildung bezahlen.
COVID-19 macht uns allen nun noch einmal deutlich, wie wichtig der sichere Zugang zu Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene für die Gesundheit sind. Was glaubst Du, wie gut gelingen Kontaktbeschränkungen und die Prävention einer Pandemie in einem Township, wenn sich unzählige Menschen ein Plumpsklo und eine ungesicherte Wasserstelle teilen?
Daher unterzeichne jetzt unseren Aufruf an Entwicklungsminister Müller und die deutsche Bundesregierung - im Namen dieser Menschen, die genauso wie wir eine faire Chance auf ein gesundes Leben, auf Bildung und die Entfaltung ihres Potentials haben:
Sehr geehrter Herr Minister Müller, sehr geehrte Bundesregierung!
Angesichts des 10. Jahrestags der Anerkennung der Menschenrechte auf Wasser und Sanitärversorgung, angesichts noch 10 verbleibender Jahre zum Erreichen des Nachhaltigen Entwicklungsziels Nummer 6 der Vereinten Nationen, möchten wir Sie ermutigen:
Stärken Sie das deutsche Engagement für Wasser, Sanitär und Hygiene (WASH)!
Deutschland ist einer der größten Geber für WASH weltweit. Doch die Bedeutung von WASH im Entwicklungshaushalt nimmt seit Jahren ab: Waren 2016 noch knapp 10 Prozent für WASH-Maßnahmen, sind es aktuell nicht einmal mehr 7 Prozent! Drehen Sie diesen Trend um und bringen Sie das SDG 6 wieder in Sichtweite. WASH muss wieder eine Priorität der deutschen Entwicklungszusammenarbeit werden und deutlich stärker gefördert werden.
Lassen Sie niemanden zurück!
Es muss Grundsatz der Entwicklungsfinanzierung werden, proportional mehr Menschen aus marginalisierten Bevölkerungsgruppen den Zugang zu Wasser und Sanitärversorgung zu ermöglichen als solchen, die bereits einen relativ guten Zugang haben. Nur wenn Sie die Versorgung der Ärmsten der Armen stärken und diese Priorität durch ein wirksames Monitoring absichern, können wir die Versorgungslücke schließen und bis 2030 für alle mindestens eine Basisversorgung erreichen.
Stärken Sie nachhaltige Systeme!
Maßnahmen zur Verbesserung von Wasser-, Sanitärversorgung und Hygiene entfalten nur dann eine nachhaltige Wirkung, wenn alle drei Komponenten berücksichtigt und nicht nur neue Infrastrukturen gebaut werden. Systemstärkende lokale Maßnahmen zur Sensibilisierung und Einbindung der Bevölkerung im Sinne der Kapazitätsbildung müssen integraler Bestandteil geförderter Projekte sein. Die COVID 19-Pandemie hat die Dringlichkeit verdeutlicht: Besonders Länder ohne leistungsstarkes Gesundheitssystem brauchen funktionierende WASH-Systeme zur Prävention vor Pandemien und anderen Krankheiten.
Stärken Sie zivilgesellschaftliche Akteure!
Nur wenn ein intensiver Diskurs der Zivilgesellschaft mit Regierungen stattfindet, schlägt sich die juristische Verpflichtung zur Umsetzung der Menschenrechte auf Wasser- und Sanitärversorgung auch im praktischen Regierungshandeln nieder. Momentan gibt es kaum deutsche Förderinstrumente hierfür. Deutschland sollte -wie die Niederlande oder Schweden - langfristige strategische Partnerschaften für zivilgesellschaftliche Lobbyarbeit bereitstellen. Tragen Sie wirksam dazu bei, dass wer für die Umsetzung dieser Menschenrechte verantwortlich ist, sich vor den RechteinhaberInnen auch dafür verantworten muss.
Stärken Sie die Menschenrechte!
Künftig sollen alle Entwicklungsvorhaben darauf geprüft werden, inwieweit sie die Umsetzung der Menschenrechte auf Wasser- und Sanitärversorgung durch die Regierung des Partnerlandes proaktiv fördern. Entwicklungsvorhaben der Bundesregierung werden darauf geprüft, ob das Risiko von Menschenrechtsverletzungen besteht. Nicht aber darauf, ob sie aktiv dazu beitragen, Menschenrechte umzusetzen. Integrieren Sie den menschenrechtsbasierten Ansatz, der für Vorhaben Ihrer Bundesregierung verbindlich ist, für eine effektive Wirkungsmessung in das Monitoring der Entwicklungszusammenarbeit.
Wasser und Sanitärversorgung sind seit 10 Jahren Menschenrechte. Wenn wir jetzt und zusammen ALLE FÜR WASSER eintreten, können wir in 10 Jahren die Menschenrechte auf Wasser und Sanitärversorgung FÜR ALLE wahr werden lassen. Bitte leisten Sie einen konsequenten und wirksamen Beitrag dazu!
Vielen Dank,
im Namen von Viva con Agua
und den zivilgesellschaftlichen Organisationen
Go Banyo gGmbH
Goldeimer gGmbH
Malteser International
Neven Subotic Stiftung
Soulbottles
Tearfund Deutschland e.V.
Viva con Agua de Sankt Pauli e.V.
Viva con Agua Stiftung
Viva con Agua Arts gGmbH
WasserStiftung
Quellen:
UN Water
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UN SDG 6
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Deutsches WASH-Netzwerk
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Menschenrechte auf Wasser und Sanitärversorgung
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