Die Bilanz der Silvester-Nacht
Verfasst: Di 1. Jan 2019, 12:23
Gefährliche Funken: Ein Mann lässt in Frankfurt eine Rakete aus der Hand in den Himmel steigen
Foto: Boris Roessler / dpa
Die letzte Nacht des Jahres 2018 war für viele Menschen eine einzige Party. Für andere wird sie als Horror-Nacht in Erinnerung bleiben. Polizei und Feuerwehr waren vielerorts im Dauereinsatz und wurden sogar selbst zu Opfern von Gewalt. Messerattacken, Verkehrsunfälle, Brände und Explosionen – die Bilanz der Silvester-Nacht:
Mann (38) sprengt sich Hand weg
egen 19 Uhr, Winsen an der Aller (Niedersachsen): Waren es illegale Böller? Ein Mann (38) hat beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern eine Hand weggesprengt. Ein zweiter Mann (54) habe bei dem Unfall laut Polizei zudem Verletzungen im Gesicht erlitten. Er konnte das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen.
Die Polizei alarmierte kurz nach der Explosion die Feuerwehr zur Unterstützung: Sie sollten den Garten ausleuchten, damit die Beamten nach Überresten der Hand suchen konnten. Über den konkreten Gesundheitszustand der Opfer und den genauen Ablauf des Unglücks konnten in der Nacht noch keine Angaben gemacht werden.
Silvester-Rakete auf Polizisten geschossen
Später Abend, Dortmund: Polizisten sind in Dortmund mit einer Silvester-Rakete beschossen und mit Flaschen beworfen worden. Zu den Angriffen auf die Beamten kam es auf der Möllerbrücke aus derselben Personengruppe heraus, wie die Polizei am frühen Morgen über Twitter mitteilte. Die Lage konnte demnach aber schnell wieder beruhigt werden. Verletzt worden sei niemand, sagte ein Polizeisprecher. Der Mann, der die Rakete geschossen hatte, sei in Gewahrsam genommen worden. Weitere Personen sollten Anzeigen erhalten.
Daumen weggesprengt
20.38 Uhr, Berlin: Schon in den Abendstunden mussten am Unfallkrankenhaus Berlin die ersten schweren Böllerverletzungen behandeln: Zwei schwere Verbrennungen und einen weggesprengten Daumen hätten Chirurgen bereits behandeln müssen, teilte eine Sprecherin des Krankenhauses mit. „Wir sind froh, dass es regnet, dann weichen viele Böller durch“, ergänzte sie.
Auch in anderen Ländern verliefen die Neujahrs-Feierlichkeiten nicht nur friedlich und fröhlich – sondern zum Teil tödlich:
▶︎ Sieben Tote bei Brand in Russland: Feuerdrama in Orsk! Rettungskräfte löschten am Dienstag die Flammen in der Küche eines Einfamilienhauses – dann entdeckten sie die Leichen eines jungen Paares, seiner drei Kinder sowie zweier Gäste. Sie waren nach ersten Behördenangaben erstickt, wie die Agentur Tass meldete.
▶︎ Zwei Tote in Niederlanden durch Feuerwerk: Schuld an den Todesfällen sind offenbar Silvesterböller. In Enschede im Osten des Landes starb ein Mann bei einer Explosion, die vermutlich durch Feuerwerk ausgelöst wurde, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. In Friesland nahe des Wattenmeers kam am Silvesterabend ein Mann ums Leben, die Polizei geht auch in diesem Fall von Feuerwerk als Ursache aus. Die Untersuchungen seien aber noch nicht abgeschlossen.
▶︎ „Kugelbombe“ tötet Teenager (17) in Österreich: Laut der Polizei Oberösterreich hatte der Junge zuvor fünf bis sechs ähnliche Feuerwerkkörper aus einer Abschussvorrichtung abgefeuert – um Mitternacht sollte offenbar das größte Exemplar explodieren. Allerdings gab es eine Fehlzündung. Bei dem Versuch die Bombe erneut zu zünden, detonierte diese im Rohr. Der Teenager erlag noch in der Nacht seinen schweren Kopfverletzungen.