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Mein altes Freibad in Oer-Erkenschwick

Verfasst: Sa 23. Sep 2017, 18:26
von Michael
Jetzt wird es vielleicht doch noch gerettet.

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Vor dem Hintergrund der seit Jahren nicht erfolgten millionenschweren Baumängelsanierung und mit Blick auf den schwelenden Streit um Schadenersatz in Höhe von neun Mio. Euro, den das Maritimo von der Gemeinde fordert, will die Stadt nun selbst in den Betrieb des Bades einsteigen. Der Stadtrat hat laut Information des Bürgermeisters grünes Licht für die Gründung einer stadteigenen Gesellschaft gegeben, die notfalls im Alleingang die Sanierung der 2004 eröffneten Freizeitanlage und auch den Betrieb regelt.

Re: Mein altes Freibad in Oer-Erkenschwick

Verfasst: Di 29. Okt 2019, 13:05
von Michael
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Maritimo-Finanzierung: Europäischer Gerichtshof überprüft Eigenbetrieb als Steuer-Sparmodell
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Der Euro-Gerichtshof prüft, ob der städtische Betrieb von Schwimmbädern über Eigenbetriebe, um Steuern zu sparen, illegal ist. Auch vor Ort wird so verfahren.

In Oer-Erkenschwick sieht man diesen Umstand trotz einer städtischen Bäder-Betriebs-GmbH aber gelassen. „Denn wir ziehen im Gegensatz zu dem konkreten Fall, der bald den Europäischen Gerichtshof beschäftigen wird, keine steuerlichen Querverbünde“, erläutert Stadtkämmerer Heinz Schnettger auf Nachfrage.

Oer-Erkenschwick hat keine weitere Gesellschaft
Der konkrete Fall ist eine Stadt in Mecklenburg-Vorpommern, die ihr Schwimmbad mit den eigenen Stadtwerken zusammengelegt hat. Die Freizeiteinrichtung machte seit Jahren Verluste, um die dann der Gewinn der Stadtwerke und somit deren Steuerlast reduziert worden sind. Ähnlich praktiziert das auch die Stadt Herten, deren CopaCaBackum ebenfalls von den eigenen Stadtwerken betrieben wird. „Wir verfügen gar nicht über eine weitere stadteigene Gesellschaft, von deren Gewinn wir Verluste aus dem Bäderbetrieb im weitesten Sinne abziehen könnten“, erläutert Schnettger weiter. Die Stadt habe die Badgesellschaft nur wegen der „personalwirtschaftlichen Vorteile“ gegründet. Bedeutet: Der Personaleinsatz ist flexibler als im öffentlichen Dienst und dessen Tarifverträge gelten auch nicht.

Oer-Erkenschwick: Verluste trägt die Stadtkasse
Verluste aus dem Betrieb des Maritimo werden aus der Stadtkasse beglichen. So sieht es eine vom Stadtrat abgesegnete Verlustabdeckungsvereinbarung vor. „Und diese Verlustabdeckung haben wir sogar den für Beihilfen zuständigen Stellen bei der EU in Brüssel angemeldet“, sagt Heinz Schnettger. „Und selbstverständlich hat es vor dem Unterschreiben der Übernahmeverträge Gespräche mit den Aufsichtsbehörden gegeben.“

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Re: Mein altes Freibad in Oer-Erkenschwick

Verfasst: Sa 1. Feb 2020, 17:53
von Michael
NEUBAU - SANIERUNG - ATTRAKTIVIERUNG

Für 27 Millionen Euro - das plant die Stadt Oer-Erkenschwick mit dem Maritimo-Freizeitbad

Auch das 50-Meter-Schwimmerbecken im Maritimo-Freibad wird zugeschüttet.

Rückbau des alten Freibades wird im Frühjahr ausgeschrieben
Neubau mit Multifunktionsbecken und Wasserpark
Architekten-Suche erfolgt europaweit
"Wir sind derzeit damit beschäftigt, die Ausschreibung der Arbeiten für den Rückbau des Freibades vorzubereiten“, sagt Stadtkämmerer Heinz Schnettger. Bekanntlich sollen das Springer-, das Wellen- und das 50-Meter-Sportbecken der 1969 eröffneten Anlage zugeschüttet und die gesamte Anlage neu gestaltet werden. Hauptattraktionen sollen künftig ein Wasserspielpark für Familien und ein großes Multi-Funktionsbecken mit kleinem Sprungturm und Sportbereich in der Schale des jetzt schon vorhandenen Mehrzweckbeckens mit Riesenrutsche sein. Die Rutsche soll übrigens ersatzlos abgebaut werden.

Oer-Erkenschwick: Bund gibt drei Mio. Euro dazu
Die Kosten für den Rückbau belaufen sich auf gut 1,5 Mio. Euro. Das Geld dafür hat die Stadt beiseite gelegt. Der Neubau des Freibades ist mit gut fünf Mio. Euro veranschlagt. Drei Mio. Euro gibt es als Zuschüsse vom Bund. Aktuell werden die vor gut 40 Jahren quer durch das Freibadgelände verlegten Stromleitungen von einer Trafo-Station an der Buschstraße zum Hotel-Stimbergpark und der TuS-Tennisanlage „abgeklemmt“ und ausgegraben. Die Stromversorgung wird künftig von einer anderen Station aus geregelt.

Oer-Erkenschwick: Europaweite Architektensuche
Ein Architekturbüro für die Detailplanung des Freibades soll ab dem Sommer im Zuge einer europaweiten Ausschreibung gesucht werden. Die bis dahin modifizierte Machbarkeitsstudie des Planungsbüros Fritz aus Baden-Württemberg soll im Juni dem Stadtrat vorgestellt werden und dann als Auftragsgrundlage dienen. Das noch zu findende Architektur- und Planungsbüro soll dann gleich auch die Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten im 16 Jahre alten Maritimo-Freizeitbad mit übernehmen.

Oer-Erkenschwick: 20 Mio. Euro für das Freizeitbad
Um diese Anlage mit ehemals prämierter Saunalandschaft attraktiv für die Zukunft zu machen, will die Stadt gut 20 Mio. Euro - größtenteils über Kredite finanziert - aufwenden. Insgesamt werden in den kommenden Jahren knapp 27 Mio. Euro in die Freizeitanlage investiert.

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Re: Mein altes Freibad in Oer-Erkenschwick

Verfasst: Di 4. Feb 2020, 12:50
von Michael
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Oer-Erkenschwick: Sprungturm kann erhalten bleiben
Jetzt steht zumindest schon einmal fest: Der Sprungturm des alten Freibades kann auch bei dem angestrebten Neubau erhalten bleiben. „Wir haben einen Statiker mit der Untersuchung des Bauwerks beauftragt und er hat grünes Licht für einen Erhalt gegeben“, bestätigt Stadtkämmerer Heinz Schnettger. Noch ungeklärt ist allerdings, wie hoch die Folgekosten sind, die für den Erhalt jährlich aufgebracht werden müssen. Diese Summe wird derzeit ermittelt, bevor eine endgültige Entscheidung fällt.

Oer-Erkenschwick: Vielfach geäußerter Wunsch
Dennoch: Mit einem Erhalt der Landmarke könnte in der Zukunft nicht nur einem vielfach aus der Bevölkerung geäußerten Wunsch entsprochen werden. „Auch die zuständigen Förderstellen des Bundes sehen es gerne, wenn in Neubauprojektes identitätsstiftende Bauwerke erhalten bleiben. Und der Zehn-Meter-Sprungturm gehört dazu", erläutert Schnettger.

Re: Mein altes Freibad in Oer-Erkenschwick

Verfasst: Sa 13. Mär 2021, 10:12
von Michael
Abbruchbagger im Schwimmerbecken: Das passiert gerade im Freibad von Oer-Erkenschwick
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Zwei Jahre tat sich kaum etwas im seit Herbst 2018 geschlossenen Maritimo-Freibad in Oer-Erkenschwick. Jetzt ist ein Abrissbagger dort aktiv geworden.

Update, 12. März, 18.13 Uhr: Die Baggerfahrer des Abbruchunternehmens Prümer aus Lünen leisten seit gut einer Woche im alten Maritimo-Freibad ganze Arbeit. Mittlerweile ist bereits das Schwimmerbecken komplett abgebrochen. Auch die Wärmehalle mit ihren Umkleiden existiert nicht mehr. „Es ist unglaublich, wie schnell das alles geht“, sagt Maritimo-Geschäftsführer Ibrahim Özcan. „Wir werden auch weiterhin eine große Außenrutsche haben“, kündigt Wewers an. Weitere Details des Freibad-Neubaus will Wewers noch nicht nennen. Während der April-Sitzung wird der Stadtrat über die konkreten Neubaupläne informiert.

Mehr zum Abriss des Freibades und spannende Erinnerungen an die Freizeitstätte lesen Sie am Samstag, 13. März, in der Print-Ausgabe der Stimberg Zeitung sowie im ePaper.

Unsere Erstberichterstattung: Ein Abbruch-Bagger ist derzeit im Schwimmerbecken des Maritimo-Freizeitbades in Oer-Erkenschwick aktiv. Der zieht dort auf seinen Ketten aber keine Bahnen, sondern bricht das Becken, in dem seit mehr als 50 Jahren Generationen von Besuchern geschwommen sind, auseinander. In drei Monaten soll alles dem Erdboden gleich sein.

Sprungturm bleibt als Landmarke von Oer-Erkenschwick erhalten
Wobei: „Alles“stimmt nicht. „Der Sprungturm bleibt erhalten“, sagt Bürgermeister Carsten Wewers während einer Baustellenbesichtigung. „Der Zehn-Meter-Turm wird künftig als Landmarke dienen und soll an das alte Freibad erinnern.“ Genau das ist Teil der Richtlinien, die der Bund vorschreibt. Und der hat beim Neubau des Freibades ein Wörtchen mitzureden. Denn drei der insgesamt fünf Mio. Euro, die das neue Freibad in Oer-Erkenschwick kostet, stellt Berlin zur Verfügung. Was ebenfalls bleibt, ist das frühere Nicht- und Halbschwimmerbecken. Das wird auch von Grund auf erneuert, aber zukünftig einen 25-Meter-Sportbereich und auch einen Fünf-Meter-Sprungturm erhalten. „Wir werden auch weiterhin eine große Außenrutsche haben“, kündigt Wewers an.

Stadtrat von Oer-Erkenschwick wird im April informiert
Weitere Details des Freibad-Neubaus wollte Wewers noch nicht nennen. Während der April-Sitzung wird der Stadtrat von Oer-Erkenschwick über die konkreten Neubaupläne informiert. Die beinhalten, so bestätigt es der Verwaltungschef, auch den Wasserpark, der vor allem für Familien mit Kindern gedacht ist. Nachdem die Kommunalpolitik grünes Licht gegeben hat, sollen die Bauleistungen ab dem Frühjahr ausgeschrieben werden. „Unser Ziel ist es, dass wir spätestens zu Beginn des nächsten Jahres mit dem Neubau beginnen können“, sagt der Bürgermeister.

Erinnerungen an den Tanz unterm Sprungturm in Oer-Erkenschwick
Derweil kracht es im Hintergrund, als der Bagger das nächste Stück aus der Wand des Schwimmerbeckens mit Olympiamaßen gebrochen hat. Der Blick des Bürgermeisters und des Kämmerers sowie von Maritimo-Geschäftsführer Ibrahim Özcan fällt auf das Gebäude mit den Technikräumen, auf die Wärmehalle und die Toilettenanlage. Der Bau, auf dem viele Jahre der „Tanz unterm Sprungturm“ stattgefunden und Tausende Besucher in das Freibad von Oer-Erkenschwick gelockt hat, ist komplett ausgeschlachtet und wird in den kommenden Wochen abgerissen, zerkleinert, und umweltgerecht auf Deponien in der Umgebung entsorgt. Auch der Bürgermeister war als Jugendlicher während der Ferien beinahe täglich in dem Bad. Wie Generationen vor ihm auch. „Selbst wenn einem der jetzige Abriss nahe geht, wir sollten uns darüber freuen, dass an dieser Stelle etwas Neues errichten wird“, sagt Wewers.

18 Mio. Euro für das Maritimo-Freizeitbad in Oer-Erkenschwick
Erneuert werden soll zudem in einem zweiten Schritt das 17 Jahre alte Maritimo-Freizeitbad in Oer-Erkenschwick, vor dem im vergangenen November sogar der Nikolaus mit seinen Tüten aktiv wurde. Weitere 18 Mio. Euro will die Stadt in die Sanierung und Attraktivierung der Anlage stecken. Auch hier muss die bereits abgeschriebene Technik erneuert werden. „Die Herausforderung ist, dass wir nicht nur sanieren sondern ein Konzept umsetzen, das den Standort für die kommenden 20 Jahre absichert“, sagt Ibrahim Özcan. Die Arbeiten im Maritimo-Freizeitbad sollen übrigens in Einzelabschnitten erfolgen mit dem Ziel, eine Schließung der Anlage zu vermeiden.

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Re: Mein altes Freibad in Oer-Erkenschwick

Verfasst: Fr 9. Apr 2021, 10:00
von Michael
Das Freibad zu seinen besten Zeiten


Re: Mein altes Freibad in Oer-Erkenschwick

Verfasst: So 18. Apr 2021, 10:29
von Michael
Freibad-Abriss in Oer-Erkenschwick: Auch das Springerbecken ist nun Geschichte
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Der Abrissbagger leistet im 1969 als Freizeitstätte Stimbergpark in Oer-Erkenschwick eröffneten Freibad ganze Arbeit. Jetzt ist auch das Springerbecken weg.

Der Rückbau des seit Herbst 2018 geschlossenen Freibades in Oer-Erkenschwick geht schnell vonstatten. Der Abrissbagger des Unternehmens Prümer hatte zuerst das 50-Meter Schwimmerbecken dem Erdboden gleichgemacht. Danach wurde das Wellenbecken ein Opfer der Abbruchschaufel. Und Stand Freitag ist von den ehemals fünf Meter tiefen Springerbecken nur noch eine Grube zu erkennen. Lediglich die Beckenwände sind noch sichtbar. Und natürlich der Zehn-Meter-Sprungturm. Denn der soll trotz des Neubaus erhalten bleiben.

Freibad wird in Oer-Erkenschwick komplett neu gebaut
Das Freibad in Oer-Erkenschwick soll komplett neu gebaut werden. Vor wenigen Tagen wurden die Neubaupläne öffentlich gemacht. Danach soll auf dem Gelände der früheren Freizeitstätte Stimbergpark für gut fünf Mio. Euro ein Freibad entstehen, das sich mit seinen neuen Angeboten insbesondere an Familien mit Kindern richtet. Durch die geplante bauliche Verschmelzung mit dem Gebäude des 2004 eröffneten Maritimo-Freizeitbades soll dieses Bad attraktiviert, aber das neue Freibad vor allem wetterunabhängiger und damit länger im Jahr nutzbar sein. Das erhöht die Wirtschaftlichkeit.

Neueröffnung in Oer-Erkenschwick soll im Mai 2023 sein
Bis es so weit ist, werden allerdings noch gut zwei Jahre ins Land ziehen. Nach der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 22. April soll der Neubau ausgeschrieben werden. Die Eröffnung ist für Mai 2023 geplant. Womöglich entsteht auf dem hinteren Gelände des Freibades in Richtung Haardrand auch ein neues Hotel. Entscheidungen hierzu sind noch nicht gefallen. Interessierte Investoren gibt es dem Vernehmen nach aber.

Re: Mein altes Freibad in Oer-Erkenschwick

Verfasst: So 18. Apr 2021, 10:34
von Michael
Jetzt ist die Katze aus dem Sack - so soll das neue Maritimo-Freibad in Oer-Erkenschwick aussehen
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Wasserspraypark für Kinder im neuen Freibad von Oer-Erkenschwick
Und das ist der Plan für Oer-Erkenschwick: Bis auf das bisherige Nicht- und Halbschwimmerbecken und den Sprungturm werden alle anderen Becken und Gebäude beseitigt und zu Liegeflächen. Das verbleibende große Becken wird modernisiert und durch die beiden bislang am Maritimo-Hallenbad befestigten Großrutschen aufgewertet. Das wird der nördliche Teil des Beckens zu einer 25-Meter-Schwimmsportanlage mit acht Bahnen. Der südliche Teil wird zu einem Nicht- und Lehrschwimmbereich mit Massageliegen. In die Hanglage zum jetzigen Freibadeingangsbereich wird ein terrassenförmiger Wasser-Spraypark für Kinder auf drei Ebenen gebaut. Und der nächste Neubau entsteht direkt dahinter.

Neues Kombibad wird an das Maritimo-Bestandsgebäude in Oer-Erkenschwick angebaut
Denn etwa in dem Bereich des jetzigen Strandrestaurants wird an das jetzige Maritimo-Gebäude angebaut. In dem neuen Kombibad, dass nur mit einer beweglichen Glaswand vom Außenbereich getrennt ist, entstehen ein Springerbecken mit Ein-, Drei- und Fünf-Meter-Turm, ein Wellenbecken für Kinder, ein Massage- und ein Kinderbecken. „Mit diesem neuen Kombibad erhöhen wir die Attraktivität des Maritimo-Freizeitbades und verlängern durch die räumlich jeweils durchgängige Nutzung auch die Freibad-Zeit im Jahr“, erläutert Stadtkämmerer Heinz Schnettger aus Oer-Erkenschwick. Gleichzeitig soll es zu dem neuen Kombibad direkt neben dem bisherigen Indoor-Sportbecken einen neuen Eingangsbereich mit Sammelumkleiden für Schulen und den Schwimmverein geben. „Dadurch werden auch Laufwege entzerrt“, erläutert der Bürgermeister.

Freibad in Oer-Erkenschwick soll im Mai 2023 eröffnet werden
Weil durch das neue Kombibad die Wasserfläche auch des Freizeitbades vergrößert wird, soll das bisherige Becken mit den dort noch befindlichen Rutschen-Auslässen zu einer Ruhezone für den benachbarn Sauna- und Wellnessbereich umgestaltet werden. 5,1 Mio. Euro kostet der Freibadneubau. Drei Mio. Euro steuert der Bund hinzu. Eröffnet werden soll der Neubau in Oer-Erkenschwick im Mai 2023. Spätestens dann soll mit der Sanierung und Attraktivierung des Sauna- und Wellnessbereichs begonnen werden, dessen Einkünfte den Zuschussbedarf für die gesamte Anlage deckeln sollen. Hierfür wird mit Kosten in Höhe von gut 20. Mio. Euro gerechnet. „Was am Ende gemacht wird, darüber entscheidet der Stadtrat“, sagt der Bürgermeister.

Re: Mein altes Freibad in Oer-Erkenschwick

Verfasst: Di 8. Jun 2021, 10:30
von Michael
Erster „Kapitän“ der Freizeitstätte Stimbergpark in Oer-Erkenschwick
1969 wurde sie eröffnet, die Freizeitstätte Stimbergpark in Oer-Erkenschwick. Jetzt ist sie abgerissen und soll neu gebaut werden. Doch, was macht eigentlich der erste Chef, Ewald Ribinski?

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Ewald Ribinski (89) im Gespräch mit Ibrahim Özcan. "Ich möchte unbedingt die Eröffnung des neuen Freibades noch miterleben", sagt der alte Freibad-Chef zu seinem Nach-Nachfolger. © Jörg Müller
Beinahe hätte der Taubensport seinen beruflichen Werdegang zunichte gemacht. Doch Ewald Ribinski hat sich am Ende gegen sein Züchterhobby entschieden und ist erster Leiter der damals überregional bekannten Freizeitstätte Stimbergpark geworden. Das war im Juni 1969. Heute ist Ewald Ribinski 89 Jahre alt. „Mir geht es gut“, sagt der frühere Betriebsleiter, als wir ihn im Eingangsbereich der Nachfolgeeinrichtung, des Maritimo-Freizeitbades, treffen.

„Freibad-Kapitän“ mit weißer Mütze in Oer-Erkenschwick
Ewald Ribinski hat zum Ortstermin sein Fotoalbum mitgebracht. „Das bin ich“, stellt er schmunzelnd fest und zeigt auf ein Foto, auf dem er mit weißer Hose, weißem Rollkragenpullover, dunkler Jacke und weißer Kapitänsmütze zu sehen ist. „Das war damals meine Dienstkleidung. Die Stadt legte insbesondere auf die Mütze sehr viel Wert“, erinnert sich der 89-Jährige.

Rettungsschwimmer erhielten fünf Mark die Stunde
Und dann erzählt Ewald Ribinski von früher. Fünf Mann hätten die Schwimmmeisterbesatzung im Freibad gebildet. Zwei auf der Früh- und zwei auf der Spätschicht. Und er als Chef. „Während der Öffnungszeiten herrschte Urlaubssperre. Das war damals für uns selbstverständlich. Heute wäre so etwas vermutlich nicht mehr möglich“, sagt Ribinski. Wenn das Wetter im Sommer besonders schön war, blieb das Hallenbad geschlossen. Dann halfen auch die dortigen Schwimmmeister im Freibad aus. Unterstützt wurden sie alle von Rettungsschwimmern, die fünf Mark pro Stunde für ihren Einsatz bekamen. „Ich konnte damals leider nicht mehr zahlen“, sagt Ribinski.

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Freibad in Oer-Erkenschwick ist dem Erdboden gleich – das passiert nun
Wellenbad war in Oer-Erkenschwick die Attraktion
Das Wellenbad war damals die Attraktion. Zu jeder vollen Stunde wurde die Maschine angestellt. Das Becken war dann proppevoll. „Da standen wir mit bis zu sechs Aufsichtspersonen am Beckenrand, um auf die Badegäste aufzupassen“, erzählt Ewald Ribinski. Ähnlich aufwendig war es, wenn der Sprungturm geöffnet wurde. Normalerweise war das nur bis zur Fünf-Meter-Plattform der Fall. Denn die Sprungwege von der Ein-, Drei- und Fünf-Meter-Plattform überkreuzten sich nicht. Anders war das, wenn die 7,5-Meter- und die Zehn-Meter-Plattform geöffnet wurden. Dann wurden die darunter liegenden „Bretter“ gesperrt und Schwimmmeister oder Rettungsschwimmer regelten oben die Absprünge. Am Beckenrand verfolgten Hunderte Schaulustige die Szenerie und quittierten die beste „Ente“ mit Beifall.

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Das war die Dienstkleidung des Betriebsleiters der Freizeitstätte Stimbergpark im Jahre 1969. Ewald Ribinski gleicht einem Kapitän. © privat © privat
„Improvisation war schon damals Trumpf in Oer-Erkenschwick“
Ewald Ribinski, der während seiner Dienstzeit direkt neben der Freizeitstätte Stimbergpark wohnte, kann sich noch gut an die technischen Abläufe in dem Bad erinnern. „Improvisation war schon damals Trumpf“, sagt der 89-Jährige. Vor allem dann, wenn in den 70er-Jahren morgens auf dem Wasser eine gelbe Staubschicht schwamm. „Die mussten wir dann abfegen“, sagt Ribinski, der an Schönwetter-Wochenenden Zehntausende Besucher verzeichnete. „Aufregend wurde das vor allem dann, wenn ein Gewitter aufzog und wir die Becken sperren mussten. Dann haben die Besucher auf einen Schlag die Anlage verlassen und die Autoschlangen waren lang“, erinnert sich Ewald Ribinski.

„Möchte die Eröffnung des neuen Freibades noch miterleben“
Sein größter Wunsch: „Ich möchte gesund bleiben und die Eröffnung des neuen Freibades noch miterleben“, sagt der 89-Jährige. Sein Nach-Nach-Folger, Maritimo-Geschäftsführer Ibrahim Özcan, will das sicherstellen. „Ich werde Herrn Ribinski auf jeden Fall einladen. Und eine neue Kapitänsmütze organisiere ich auch“, kündigt Özcan an.

Taubensportler und Vollblutkegler
Ewald Ribinski wurde in Oer-Erkenschwick geboren und absolvierte bei „Colle“ eine Lehre als Gärtner. 1953 wechselte er als Stadiongärtner zur Stadt Oer-Erkenschwick.
Der damalige Leiter des 1930 errichteten Hallenbades, das bis vor wenigen Jahren an der Stimbergstraße stand, „Vati Bach“, engagierte Ribinski zunächst als Vertretungskraft an der Hallenbad-Kasse und später auch als Aufsichtsperson.
1957 absolvierte Ewald Ribinski seine Schwimmmeisterprüfung. 1969 wurde er Betriebsleiter der neuen Freizeitstätte Stimbergpark. Zum Schwimmeisterteam damals gehörten unter anderem Rolf und Heinz Reisinger, Jürgen Dorkowski und Horst Wojtys.
1995 ging Ewald Ribinski in Rente. Sein Nachfolger wurde Mike Szarowski, der sich mittlerweile ebenfalls im Ruhestand befindet.
Ewald Ribinski ist verwitwet, Vater eines Sohnes und zweifacher Opa.
Er war begeisterter Sportkegler, in jungen Jahren erfolgreicher Taubenzüchter und ist heute seit elf Jahren aktives Mitglied im Seniorenclub Oer-Erkenschwick.