Leben wir in einer Matrix?!? Parallelwelten
- Manu
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Leben wir in einer Matrix?!? Parallelwelten
bildet euch euer eigenes Urteil:
Leben wir nur in einer gigantischen Computersimulation? Wenn es nach einer Reihe von namhaften Forschern und Philosophen geht, ist diese Möglichkeit nicht so absurd, wie sie auf den ersten Blick klingt. Denn um das Leben auf unserer Erde hervorzubringen, muss das Universum genau so sein wie es ist, mit all seinen Naturgesetzen und Konstanten, die es definieren.
Nur eine unglaubliche Verkettung von Zufällen in der Entstehungsphase unseres Weltalls konnte dieses Szenario erzeugen – oder war es gar kein Zufall? War es gewollt, im Rahmen einer universellen Simulation? Und wenn es diese Simulation gibt, wie viele gibt es dann noch neben der unseren?
Schon 1954 kam dem Astrophysiker Fred Hoyle der Gedanke, dass die Naturgesetze eher das Ergebnis einer intelligenten Steuerung als einer Kette von Zufällen sein könnte. So auch bestimmte Gesetze in der Kernphysik, die die Prozesse im Inneren von Sternen wie unserer Sonne bestimmen und so die Entstehung von Kohlenstoff ermöglichten – die Basis allen Lebens, wie wir es kennen.
Wer programmiert die Matrix?
Gerade da liegt aber der Haken für die Anhänger einer Simulationstheorie: In dieser unendlichen Anzahl von Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten müsste es auch Universen geben, die bevölkert sind von hoch intelligenten Wesen, die ihrerseits in der Lage wären, mit genügend Rechenpower ein Weltall zu simulieren, in dem sich Leben entwickelt und sogar intelligent wird.
Dann aber würde irgendwann die Zahl der simulierten Welten die der (wie auch immer) realen übersteigen. Woraus der australische Astrophysiker Paul Davies die Schlussfolgerung ableitet, dass wir sogar sehr wahrscheinlich in einer Simulation leben.
Eine Vorstellung, die nicht wirklich neu ist. Denn schon vor 2000 Jahren machte sich der chinesische Philosoph Zhuangzi über die Möglichkeit Gedanken, dass wir nur in einem Traum leben, der von jemand anderem geträumt wird. Eine Frage, die auch von dem bekannten französischen Philosophen Descartes gestellt wurde und der aufgrund seiner Überlegungen den Satz prägte: Ich denke, also bin ich.
Wenn aber die Welt nur eine gigantische Simulation in einem noch gigantischeren Computer ist, muss man sich die Frage stellen, ab dieser Computer auch abstürzen kann – und damit auch das ganze Universum und die gesamte Basis unserer Existenz. In einem so komplexen Programm müssen sich zwangsläufig Fehler einschleichen, die sich aufschaukeln und potenzieren, bis es zur großen Katastrophe kommt.
Und wie in der so genannten wirklichen Welt könnten auch hier die kosmischen Netzwerkadministratoren am Werk sein, die hin und wieder Verbesserungen in die Software einarbeiten.
Weltuntergang durch Systemabsturz?
John Webb und sein Team von der New South Wales University hat mit dem Keck-Teleskop auf Hawaii drei Jahre lang weit entfernte Quasare erforscht und Veränderung in der Feinstruktur-Konstanten festgestellt, die eine fundamentalen Größen in der modernen Physik ist.
Diese allmähliche Veränderung könnte nur durch eine Veränderung der Lichtgeschwindigkeit erklärt werden. Das ist aber nach Einsteins Relativitätstheorie unmöglich. Paul Davies hält diese Unregelmäßigkeit für einen Hinweis auf einen Fehler in der kosmischen Matrix und den Versuch, ihn zu beheben.
Sollte sich diese Theorie aber erhärten, ist das noch lange kein Grund zur Beunruhigung. Brenzlig wird es wohl erst, wenn wir den Programmierern unseres Kosmos zu sehr auf die Pelle rücken – sie könnten sich bedroht fühlen oder einfach nur das Interesse an unserem Universum verlieren und die Simulation einfach löschen.
Hoffentlich hat in diesem Fall jemand eine Sicherheitskopie erstellt und lässt uns auf einem anderen Laufwerk weitermachen. Denn das Ende unserer Existenz aufgrund eines schweren Ausnahmefehlers ist sicher nicht nur für den Autor dieser Zeilen ein unangenehmer Gedanke.
Wenn es aber doch so ist das wir in der Matrix leben...................???
Leben wir nur in einer gigantischen Computersimulation? Wenn es nach einer Reihe von namhaften Forschern und Philosophen geht, ist diese Möglichkeit nicht so absurd, wie sie auf den ersten Blick klingt. Denn um das Leben auf unserer Erde hervorzubringen, muss das Universum genau so sein wie es ist, mit all seinen Naturgesetzen und Konstanten, die es definieren.
Nur eine unglaubliche Verkettung von Zufällen in der Entstehungsphase unseres Weltalls konnte dieses Szenario erzeugen – oder war es gar kein Zufall? War es gewollt, im Rahmen einer universellen Simulation? Und wenn es diese Simulation gibt, wie viele gibt es dann noch neben der unseren?
Schon 1954 kam dem Astrophysiker Fred Hoyle der Gedanke, dass die Naturgesetze eher das Ergebnis einer intelligenten Steuerung als einer Kette von Zufällen sein könnte. So auch bestimmte Gesetze in der Kernphysik, die die Prozesse im Inneren von Sternen wie unserer Sonne bestimmen und so die Entstehung von Kohlenstoff ermöglichten – die Basis allen Lebens, wie wir es kennen.
Wer programmiert die Matrix?
Gerade da liegt aber der Haken für die Anhänger einer Simulationstheorie: In dieser unendlichen Anzahl von Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten müsste es auch Universen geben, die bevölkert sind von hoch intelligenten Wesen, die ihrerseits in der Lage wären, mit genügend Rechenpower ein Weltall zu simulieren, in dem sich Leben entwickelt und sogar intelligent wird.
Dann aber würde irgendwann die Zahl der simulierten Welten die der (wie auch immer) realen übersteigen. Woraus der australische Astrophysiker Paul Davies die Schlussfolgerung ableitet, dass wir sogar sehr wahrscheinlich in einer Simulation leben.
Eine Vorstellung, die nicht wirklich neu ist. Denn schon vor 2000 Jahren machte sich der chinesische Philosoph Zhuangzi über die Möglichkeit Gedanken, dass wir nur in einem Traum leben, der von jemand anderem geträumt wird. Eine Frage, die auch von dem bekannten französischen Philosophen Descartes gestellt wurde und der aufgrund seiner Überlegungen den Satz prägte: Ich denke, also bin ich.
Wenn aber die Welt nur eine gigantische Simulation in einem noch gigantischeren Computer ist, muss man sich die Frage stellen, ab dieser Computer auch abstürzen kann – und damit auch das ganze Universum und die gesamte Basis unserer Existenz. In einem so komplexen Programm müssen sich zwangsläufig Fehler einschleichen, die sich aufschaukeln und potenzieren, bis es zur großen Katastrophe kommt.
Und wie in der so genannten wirklichen Welt könnten auch hier die kosmischen Netzwerkadministratoren am Werk sein, die hin und wieder Verbesserungen in die Software einarbeiten.
Weltuntergang durch Systemabsturz?
John Webb und sein Team von der New South Wales University hat mit dem Keck-Teleskop auf Hawaii drei Jahre lang weit entfernte Quasare erforscht und Veränderung in der Feinstruktur-Konstanten festgestellt, die eine fundamentalen Größen in der modernen Physik ist.
Diese allmähliche Veränderung könnte nur durch eine Veränderung der Lichtgeschwindigkeit erklärt werden. Das ist aber nach Einsteins Relativitätstheorie unmöglich. Paul Davies hält diese Unregelmäßigkeit für einen Hinweis auf einen Fehler in der kosmischen Matrix und den Versuch, ihn zu beheben.
Sollte sich diese Theorie aber erhärten, ist das noch lange kein Grund zur Beunruhigung. Brenzlig wird es wohl erst, wenn wir den Programmierern unseres Kosmos zu sehr auf die Pelle rücken – sie könnten sich bedroht fühlen oder einfach nur das Interesse an unserem Universum verlieren und die Simulation einfach löschen.
Hoffentlich hat in diesem Fall jemand eine Sicherheitskopie erstellt und lässt uns auf einem anderen Laufwerk weitermachen. Denn das Ende unserer Existenz aufgrund eines schweren Ausnahmefehlers ist sicher nicht nur für den Autor dieser Zeilen ein unangenehmer Gedanke.
Wenn es aber doch so ist das wir in der Matrix leben...................???
Das Leben besteht nicht aus den Momenten, in denen wir atmen,
sondern aus denen, die uns den Atem rauben
Aus "Hitch- der Date Doctor"
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GEFÜHLTE WIRKLICHKEIT
Von Markus Becker
Nur eine nahezu wundersame Verkettung von Zufällen scheint das Leben im Universum zu ermöglichen. Auf der Suche nach einer Erklärung sind Philosophen auf eine bizarre Idee verfallen: Sind wir nur künstliche Wesen in einer gigantischen Computersimulation? Durchaus möglich, glauben selbst renommierte Wissenschaftler.
An einen christlichen Gott mochte der "Vater des Urknalls" nie glauben. Doch Fred Hoyle, der den Begriff von der explosiven Geburt des Alls in die Welt gesetzt hat, hielt einen Zufall bei der Entstehung des Lebens für unmöglich. Wer die Fakten nüchtern betrachte, müsse feststellen: "Eine Super-Intelligenz hat Physik, Chemie und Biologie manipuliert", schrieb Hoyle 1954 im Fachblatt "Astrophysics Journal Supplement". Jemand habe die Gesetze der Kernphysik mit Absicht konstruiert, um bestimmte Vorgänge im Innern der Sterne herbeizuführen - insbesondere die Entstehung von Kohlenstoff, der das Leben in der uns bekannten Form erst ermöglicht.
Mit dieser Meinung stand der vor drei Jahren verstorbene Hoyle keineswegs allein. Auch andere renommierte Kosmologen und Astrophysiker mögen angesichts der Tatsache, dass die Naturgesetze und -konstanten nahezu ideal auf die Entstehung von Leben ausgerichtet zu sein scheinen, nicht an einen Zufall glauben. Das Problem: Wie erklärt man das Phänomen, ohne einen Schöpfergott ins Weltbild einzubauen?
Viele Universen, viele Intelligenzler
Eine Möglichkeit ist die Multiversum-Theorie, 1957 aufgestellt vom US-Physiker Hugh Everett. Demnach ist unser All ist nur eines von unendlich vielen, unter denen sich zwangsläufig auch ein so wohnlicher Weltraum wie der unsere befindet. So weit, so elegant - hätte die Multiversum-Theorie nicht eine bizarre Folge, die von einer zunehmenden Zahl seriöser Philosophen, Mathematiker und Astrophysiker ernsthaft in Betracht gezogen wird: Die Menschen könnten keine Wesen aus Fleisch und Blut, sondern nur Figuren in einer gigantischen Simulation sein.
APBritischer Astronom Hoyle: "Eine Super-Intelligenz hat Physik, Chemie und Biologie manipuliert"
Unter unendlich vielen Universen, so die Anhänger dieser Simulationstheorie, müsste es auch Welten geben, die von technisch hoch entwickelten Zivilisationen bevölkert sind. Und deren Computer verfügen über genügend Rechenpower, um ganze Universen inklusive intelligenter Bewohner zu simulieren. Der britische Mathematiker John Barrow etwa hält das bereits für ausgemacht: "Es ist längst anerkannt, dass technische Zivilisationen, die nur ein wenig weiter entwickelt sind als wir selbst, Universen simulieren könnten, in denen sich denkende Wesen entwickeln und miteinander kommunizieren", schrieb der Wissenschaftler der University of Cambridge in einem Essay.
Die Zahl der künstlichen Welten würde die der "realen" in einem solchen Szenario schnell übersteigen, glaubt Barrow. Paul Davies, Astrophysiker an der australischen Macquarie University, bestätigte das gegenüber SPIEGEL ONLINE: "Wenn ein Universum erst einmal eine zu solchen Simulationen fähige Intelligenz beherbergt, wäre die Zahl der simulierten Wesen praktisch grenzenlos." Davies, der 2002 mit dem renommierten Faraday-Preis ausgezeichnet wurde, zieht eine radikale Schlussfolgerung: Es sei "sehr wahrscheinlich", dass auch wir nur simulierte Wesen sind.
Idee mit 2000 Jahre alten Wurzeln
Die Idee, die ganze Welt könne nur eine Illusion sein, ist keinesfalls neu. Schon vor über 2000 Jahren grübelte der chinesische Philosoph Zhuangzi darüber nach, ob das Leben nur ein Traum sein könne. René Descartes stellte im 17. Jahrhundert ähnliche Fragen, die in seinem berühmten Satz "Ich denke, also bin ich" gipfelten. Im vorigen Jahrhundert inspirierte der Mathematiker und Philosoph Bertrand Russel zeitgenössische Science-Fiction-Autoren mit dem Gedanken, die Menschen könnten nur Gehirne in Einmachgläsern sein.
APAstrophysiker Martin Rees: Freund der Simulationsthese
Dass solche Szenarien zutreffen könnten, glauben unterdessen immer mehr prominente Naturwissenschaftler. "Es gibt nichts in der Quantenmechanik oder in der Relativitätstheorie, das eine solche Matrix ausschließen würde", sagte etwa Michio Kaku, Mitentwickler der Stringtheorie und einer der weltweit bedeutendsten Physiker.
Zu den Freunden der Simulationsthese gehört auch Martin Rees, der nicht nur Fred Hoyles Lehrstuhl an der University of Cambridge geerbt hat, sondern als königlicher Hofastronom auch einen Titel trägt, den schon Isaac Newton innehatte. In einem Multiversum, schrieb Rees im wissenschaftlich-philosophischen Internetforum Edge.org, müsse es Universen mit großem Potenzial für Komplexität geben. Da sei es nur eine "logische Konsequenz", dass in solchen Welten auch Teile von Universen simuliert werden können.
Der Mathematiker und Philosoph Nick Bostrom von der Oxford University hat dem Thema gleich eine ganze Internetseite gewidmet. Dass Menschen über sich selbst sinnieren können, liege nicht daran, dass das Gehirn eine feuchte graue Masse sei, argumentiert Bostrom. Notwendig sei vielmehr eine bestimmte Rechenstruktur - und die könne auch in einem Computer erzeugt werden. In seiner Simulationstheorie, erschienen im Fachblatt "Philosophical Quarterly", dampft Bostrom die Diskussion über das Computer-Universum auf drei Thesen ein. Zumindest eine von ihnen müsse als zutreffend akzeptiert werden:
·Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Zivilisation eine höhere Entwicklungsstufe erreicht als die heutige Menschheit, geht gegen Null - weil sie sich vorher selbst auslöscht;
·fast keine hoch entwickelte Zivilisation ist daran interessiert, Wesen wie den Menschen im Computer zu simulieren;
.oder wir leben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in einer Simulation.
Sollten die ersten beiden Annahmen falsch sein, so Bostrom, würde ein "bedeutsamer Teil" aller intelligenten Spezies höher hinaus kommen als die Menschheit und zumindest einen Teil ihrer Computerpower dazu benutzen, Wesen wie uns zu simulieren. Bostroms Schlussfolgerung: "Sollten Punkt eins und zwei nicht zutreffen, gäbe es eine astronomisch hohe Zahl von simulierten Wesen, die wie wir sind."
Software-Fehler und schwankende Lichtgeschwindigkeit: Wie Physiker Fehler in der "Matrix" finden wollen
(www.spiegel.de)
Was meint ihr es möglich das wir wirklich in einer Matrix leben???
Nur eine nahezu wundersame Verkettung von Zufällen scheint das Leben im Universum zu ermöglichen. Auf der Suche nach einer Erklärung sind Philosophen auf eine bizarre Idee verfallen: Sind wir nur künstliche Wesen in einer gigantischen Computersimulation? Durchaus möglich, glauben selbst renommierte Wissenschaftler.
An einen christlichen Gott mochte der "Vater des Urknalls" nie glauben. Doch Fred Hoyle, der den Begriff von der explosiven Geburt des Alls in die Welt gesetzt hat, hielt einen Zufall bei der Entstehung des Lebens für unmöglich. Wer die Fakten nüchtern betrachte, müsse feststellen: "Eine Super-Intelligenz hat Physik, Chemie und Biologie manipuliert", schrieb Hoyle 1954 im Fachblatt "Astrophysics Journal Supplement". Jemand habe die Gesetze der Kernphysik mit Absicht konstruiert, um bestimmte Vorgänge im Innern der Sterne herbeizuführen - insbesondere die Entstehung von Kohlenstoff, der das Leben in der uns bekannten Form erst ermöglicht.
Mit dieser Meinung stand der vor drei Jahren verstorbene Hoyle keineswegs allein. Auch andere renommierte Kosmologen und Astrophysiker mögen angesichts der Tatsache, dass die Naturgesetze und -konstanten nahezu ideal auf die Entstehung von Leben ausgerichtet zu sein scheinen, nicht an einen Zufall glauben. Das Problem: Wie erklärt man das Phänomen, ohne einen Schöpfergott ins Weltbild einzubauen?
Viele Universen, viele Intelligenzler
Eine Möglichkeit ist die Multiversum-Theorie, 1957 aufgestellt vom US-Physiker Hugh Everett. Demnach ist unser All ist nur eines von unendlich vielen, unter denen sich zwangsläufig auch ein so wohnlicher Weltraum wie der unsere befindet. So weit, so elegant - hätte die Multiversum-Theorie nicht eine bizarre Folge, die von einer zunehmenden Zahl seriöser Philosophen, Mathematiker und Astrophysiker ernsthaft in Betracht gezogen wird: Die Menschen könnten keine Wesen aus Fleisch und Blut, sondern nur Figuren in einer gigantischen Simulation sein.
APBritischer Astronom Hoyle: "Eine Super-Intelligenz hat Physik, Chemie und Biologie manipuliert"
Unter unendlich vielen Universen, so die Anhänger dieser Simulationstheorie, müsste es auch Welten geben, die von technisch hoch entwickelten Zivilisationen bevölkert sind. Und deren Computer verfügen über genügend Rechenpower, um ganze Universen inklusive intelligenter Bewohner zu simulieren. Der britische Mathematiker John Barrow etwa hält das bereits für ausgemacht: "Es ist längst anerkannt, dass technische Zivilisationen, die nur ein wenig weiter entwickelt sind als wir selbst, Universen simulieren könnten, in denen sich denkende Wesen entwickeln und miteinander kommunizieren", schrieb der Wissenschaftler der University of Cambridge in einem Essay.
Die Zahl der künstlichen Welten würde die der "realen" in einem solchen Szenario schnell übersteigen, glaubt Barrow. Paul Davies, Astrophysiker an der australischen Macquarie University, bestätigte das gegenüber SPIEGEL ONLINE: "Wenn ein Universum erst einmal eine zu solchen Simulationen fähige Intelligenz beherbergt, wäre die Zahl der simulierten Wesen praktisch grenzenlos." Davies, der 2002 mit dem renommierten Faraday-Preis ausgezeichnet wurde, zieht eine radikale Schlussfolgerung: Es sei "sehr wahrscheinlich", dass auch wir nur simulierte Wesen sind.
Idee mit 2000 Jahre alten Wurzeln
Die Idee, die ganze Welt könne nur eine Illusion sein, ist keinesfalls neu. Schon vor über 2000 Jahren grübelte der chinesische Philosoph Zhuangzi darüber nach, ob das Leben nur ein Traum sein könne. René Descartes stellte im 17. Jahrhundert ähnliche Fragen, die in seinem berühmten Satz "Ich denke, also bin ich" gipfelten. Im vorigen Jahrhundert inspirierte der Mathematiker und Philosoph Bertrand Russel zeitgenössische Science-Fiction-Autoren mit dem Gedanken, die Menschen könnten nur Gehirne in Einmachgläsern sein.
APAstrophysiker Martin Rees: Freund der Simulationsthese
Dass solche Szenarien zutreffen könnten, glauben unterdessen immer mehr prominente Naturwissenschaftler. "Es gibt nichts in der Quantenmechanik oder in der Relativitätstheorie, das eine solche Matrix ausschließen würde", sagte etwa Michio Kaku, Mitentwickler der Stringtheorie und einer der weltweit bedeutendsten Physiker.
Zu den Freunden der Simulationsthese gehört auch Martin Rees, der nicht nur Fred Hoyles Lehrstuhl an der University of Cambridge geerbt hat, sondern als königlicher Hofastronom auch einen Titel trägt, den schon Isaac Newton innehatte. In einem Multiversum, schrieb Rees im wissenschaftlich-philosophischen Internetforum Edge.org, müsse es Universen mit großem Potenzial für Komplexität geben. Da sei es nur eine "logische Konsequenz", dass in solchen Welten auch Teile von Universen simuliert werden können.
Der Mathematiker und Philosoph Nick Bostrom von der Oxford University hat dem Thema gleich eine ganze Internetseite gewidmet. Dass Menschen über sich selbst sinnieren können, liege nicht daran, dass das Gehirn eine feuchte graue Masse sei, argumentiert Bostrom. Notwendig sei vielmehr eine bestimmte Rechenstruktur - und die könne auch in einem Computer erzeugt werden. In seiner Simulationstheorie, erschienen im Fachblatt "Philosophical Quarterly", dampft Bostrom die Diskussion über das Computer-Universum auf drei Thesen ein. Zumindest eine von ihnen müsse als zutreffend akzeptiert werden:
·Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Zivilisation eine höhere Entwicklungsstufe erreicht als die heutige Menschheit, geht gegen Null - weil sie sich vorher selbst auslöscht;
·fast keine hoch entwickelte Zivilisation ist daran interessiert, Wesen wie den Menschen im Computer zu simulieren;
.oder wir leben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in einer Simulation.
Sollten die ersten beiden Annahmen falsch sein, so Bostrom, würde ein "bedeutsamer Teil" aller intelligenten Spezies höher hinaus kommen als die Menschheit und zumindest einen Teil ihrer Computerpower dazu benutzen, Wesen wie uns zu simulieren. Bostroms Schlussfolgerung: "Sollten Punkt eins und zwei nicht zutreffen, gäbe es eine astronomisch hohe Zahl von simulierten Wesen, die wie wir sind."
Software-Fehler und schwankende Lichtgeschwindigkeit: Wie Physiker Fehler in der "Matrix" finden wollen
(www.spiegel.de)
Was meint ihr es möglich das wir wirklich in einer Matrix leben???
Das Leben besteht nicht aus den Momenten, in denen wir atmen,
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Leben wir in einem Hologramm?
Von Bastian Ewald
Flach wie ein Brett: Ist unsere Welt zweidimensional? (Foto: Imago)
Das Bild unserer Existenz könnte sich radikal verändern, zumindest wenn es nach dem amerikanischen Astrophysiker Craig Hogan geht. Seine nahezu unvorstellbare These: Wir leben in einem Hologramm – alles das, was in unserem Universum wirklich ist, existiert nur auf einer Oberfläche, sozusagen zweidimensional.
Belege will der Wissenschaftler Hogan ausgerechnet in Deutschland gefunden haben. In den Daten des Gravitationswellendetektors Geo600, der bei Hannover betrieben wird, entdeckte er ein mysteriöses Hintergrundrauschen.
Grundlegende Pixelung des Universums
Dieses Rauschen hält Physik-Professor Hogan für die grundlegende "Pixelung" des Universums, in der alle Informationen unserer dreidimensionalen Wirklichkeit kodiert sein könnten. "Wenn die Ergebnisse des Geo600, das sind was ich annehme, dann leben wir in einem riesigen kosmischen Hologramm", sagte Hogan in einem Interview zur Fachzeitschrift "NewScience". Seine Annahme leitet der US-Forscher von der Theorie ab, dass Schwarze Löcher alles "Verschluckte" ebenfalls auf einer Oberfläche komprimieren und speichern - wie im Großen, so könnte es auch im Kleinen funktionieren.
Unmessbare Größe
Die Pixel, die sogenannte "Planck-Länge", entsprechen dem kleinstmöglichen Bruchteil einer Entfernung - unvorstellbar klein und unmessbar. Auch heutzutage etablierte physikalische Theorien haben in dieser Größenordnung keine Gültigkeit mehr. "Über die Struktur des Raums weiß man bisher so gut wie nichts", sagt Hartmut Grote, der Leiter des Geo600-Projekts. Die Existenz von Zeitquanten - kleinste Einheiten der Raumzeit - würden Hogans These zufolge ein erstes wissenschaftliches Verständnis schaffen.
Illusion der dritten Dimension
Ein klassisches Hologramm, wie man es auf Kreditkarten findet, besteht aus einer ebenen Fläche. Erst wenn Licht darauf fällt, schafft es die Illusion eines dreidimensionalen Bildes. Ebenso soll das Universum auf seiner kleinsten fundamentalen Ebene funktionieren.
Deutsche Forscher wollen These überprüfen
"Wir sind wirklich gespannt, welche neuen Erkenntnisse wir im Laufe des Jahres über das mögliche holographische Rauschen erhalten werden", so Karsten Danzmann, Direktor des Hannoveraner Albert-Einstein-Instituts. Der deutsche Gravitationswellendetektor könnte als derzeit einziges Experiment der Welt in der Lage sein, die umstrittene These des holographischen Universums zu stützen.
"Es gibt vielleicht keine Antwort"
Eine vorstellbare Lösung ist aber nicht in greifbarer Nähe: "Auf die Frage, in wie vielen Dimensionen wir wirklich leben, gibt es vielleicht gar keine Antwort", glaubt der Physiker Daniel Grumiller von der Technischen Universität Wien. "Je nach der physikalischen Fragestellung, die wir behandeln, kann manchmal die eine, manchmal die andere Betrachtungsweise die bessere sein." Physiker Hartmut Grote beruhigt jedoch: "Auch wenn wir die Theorie belegen könnten, würde es keine praktische Konsequenz für das tägliche Leben geben."
t-online
Flach wie ein Brett: Ist unsere Welt zweidimensional? (Foto: Imago)
Das Bild unserer Existenz könnte sich radikal verändern, zumindest wenn es nach dem amerikanischen Astrophysiker Craig Hogan geht. Seine nahezu unvorstellbare These: Wir leben in einem Hologramm – alles das, was in unserem Universum wirklich ist, existiert nur auf einer Oberfläche, sozusagen zweidimensional.
Belege will der Wissenschaftler Hogan ausgerechnet in Deutschland gefunden haben. In den Daten des Gravitationswellendetektors Geo600, der bei Hannover betrieben wird, entdeckte er ein mysteriöses Hintergrundrauschen.
Grundlegende Pixelung des Universums
Dieses Rauschen hält Physik-Professor Hogan für die grundlegende "Pixelung" des Universums, in der alle Informationen unserer dreidimensionalen Wirklichkeit kodiert sein könnten. "Wenn die Ergebnisse des Geo600, das sind was ich annehme, dann leben wir in einem riesigen kosmischen Hologramm", sagte Hogan in einem Interview zur Fachzeitschrift "NewScience". Seine Annahme leitet der US-Forscher von der Theorie ab, dass Schwarze Löcher alles "Verschluckte" ebenfalls auf einer Oberfläche komprimieren und speichern - wie im Großen, so könnte es auch im Kleinen funktionieren.
Unmessbare Größe
Die Pixel, die sogenannte "Planck-Länge", entsprechen dem kleinstmöglichen Bruchteil einer Entfernung - unvorstellbar klein und unmessbar. Auch heutzutage etablierte physikalische Theorien haben in dieser Größenordnung keine Gültigkeit mehr. "Über die Struktur des Raums weiß man bisher so gut wie nichts", sagt Hartmut Grote, der Leiter des Geo600-Projekts. Die Existenz von Zeitquanten - kleinste Einheiten der Raumzeit - würden Hogans These zufolge ein erstes wissenschaftliches Verständnis schaffen.
Illusion der dritten Dimension
Ein klassisches Hologramm, wie man es auf Kreditkarten findet, besteht aus einer ebenen Fläche. Erst wenn Licht darauf fällt, schafft es die Illusion eines dreidimensionalen Bildes. Ebenso soll das Universum auf seiner kleinsten fundamentalen Ebene funktionieren.
Deutsche Forscher wollen These überprüfen
"Wir sind wirklich gespannt, welche neuen Erkenntnisse wir im Laufe des Jahres über das mögliche holographische Rauschen erhalten werden", so Karsten Danzmann, Direktor des Hannoveraner Albert-Einstein-Instituts. Der deutsche Gravitationswellendetektor könnte als derzeit einziges Experiment der Welt in der Lage sein, die umstrittene These des holographischen Universums zu stützen.
"Es gibt vielleicht keine Antwort"
Eine vorstellbare Lösung ist aber nicht in greifbarer Nähe: "Auf die Frage, in wie vielen Dimensionen wir wirklich leben, gibt es vielleicht gar keine Antwort", glaubt der Physiker Daniel Grumiller von der Technischen Universität Wien. "Je nach der physikalischen Fragestellung, die wir behandeln, kann manchmal die eine, manchmal die andere Betrachtungsweise die bessere sein." Physiker Hartmut Grote beruhigt jedoch: "Auch wenn wir die Theorie belegen könnten, würde es keine praktische Konsequenz für das tägliche Leben geben."
t-online
Das Leben besteht nicht aus den Momenten, in denen wir atmen,
sondern aus denen, die uns den Atem rauben
Aus "Hitch- der Date Doctor"
sondern aus denen, die uns den Atem rauben
Aus "Hitch- der Date Doctor"
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Ist die Matrix real?
von Harald Grobner
Kann unser Leben als computergenerierter Traum gedacht werden? Oder filmgerechter verkürzt: Ist unsere Welt bloß die Illusion einer wie immer gearteten Matrix? Die populärwissenschaftlichen Debatten erschöpfen sich zu ihrem Teil leider meist in der Feststellung, dass "wir es ja nicht wissen können" und steigern sich manchmal zu Blüten wie dieser: "Vielleicht träume ja ich allein die ganze Welt! Und wenn ich plötzlich aufwache, ist dies alles verschwunden!" Steht es wirklich so schlecht um uns? Oder können wir doch ein paar Antworten geben?
In Woody Allens neuem Kinofilm "Melinda and Melinda" fällt sinngemäß die pointierte (Schluss-)Bemerkung: "Und mit einem Schnipp könnte alles vorüber sein!": Die tragikomische Geschichte eines Lebens endet wie das Platzen einer Seifenblase. Wie ein Computerabsturz. Wie ein Film.
Das Gedankenspiel, "eigentlich" mit sich selbst allein auf dieser Welt sein zu können, einem Gehirn in einem Tank gleich, das alles um sich bloß erträumt, ist alt und nicht erst den Machern der "Matrix"-Trilogie eingefallen. René Descartes hat etwa das Beispiel des Dämons bemüht, der ihm, Descartes, die ganze Welt als bösen Traum einflüstere.
Bei all ihrer Skepsis zu der uns erscheinenden Welt zweifeln beide Visionen allerdings an einem nicht: Dass das Ich zu denken vermag und seine Gedanken einen wie immer gearteten Bezug zur äußeren Welt herstellen können.
Dies rührt allerdings auch an eine tiefere Schicht aller Matrix-Phantasien: Die mysteriöse Fähigkeit Dinge begreifen zu können und durch Sprechen und Denken dieses Begreifen herbeiführen und verbreiten zu können steht bei aller Relativierung der Realität außer Zweifel. Können wir also vielleicht doch etwas über das Bestehen, oder besser: über die Möglichkeit eines Bestehens einer solchen Matrix aussagen?
Widmen wir uns kurz den Gedanken von Gottfried Wilhelm Leibniz. Der Philosoph, Naturwissenschafter, Mathematiker, kurz: uomo universale des ausgehenden siebzehnten Jahrhunderts kritisierte den älteren französischen Philosophen Descartes. Dieser hatte behauptet, das Wirkliche als das Ausgedehnte beschreiben zu können. Dem tritt Leibniz entgegen: Wie könnte man so zwischen dem lebendigen und unlebendigen Wirklichen trennen?
Leibniz' Antwort fällt radikal aus: Das Wirkliche, das seien kleinste und unteilbare, unmaterielle Einheiten, die Monaden, welche alles zusammensetzten. Weil das Tote vom Lebenden aus verstanden werden müsse, könnten auch die Monaden nur lebendig gedacht werden. Und da das Ungeistige vom Geistigen her begriffen werden müsse, könnten auch die Monaden nur mit den Grundzügen des Geistigen versehen sein: Mit Vorstellung und Streben.
Jene Monaden, welche ungenaue Vorstellungen besäßen, bilden laut Leibniz das Unbelebte; jene mit genaueren Vorstellungen, die Tier- und Pflanzenwelt; und jene Monaden, welche sich zu einem Ganzen mit einer Lenk-Monade mit sehr deutlicher Vorstellung zusammengefunden haben, bildeten den Menschen. Dabei scheint die Krafteinheit Monade vorerst der Physik entnommen zu sein. Leibniz schildert selbst einmal das Beispiel, dass die Monaden völlig autark existieren würde. So wie die Bewegung einer Feder nur aus ihrer inneren Spannung heraus zu verstehen ist.
Dies veranlässt ihn allerdings zu der kühnen These, dass jede Interaktion nur Schein sein könne. Die Monade, welche den einzelnen Menschen lenkt, das Denken eingibt, das Bewusstsein ermöglicht, sei ein abgeschlossenes Universum für sich, das von Gott schon alle denkmöglichen Bilder und Wahrnehmungen in ihrer Vorstellung eingeprägt bekommen hat. So gesehen dringt nichts von außen in sie hinein. Die Monade sei "fensterlos", die menschliche Vorstellung bloß Bilderflut, welche die Zentral-Monade des Einzelnen erzeuge.
Bei aller solipsistischer Einsamkeit finden wir bei Kant doch Rat: Er legt in seiner ersten Kritik dar, dass Wahrnehmen nicht bloß das Betrachten eines inneren Bildes sein könne, welches durch ein verborgenes Außen in uns erzeugt würde, sondern immer schon ein begrifflich strukturiertes Denken voraussetzt. Gleichzeitig verwirft er die Ansicht, dass wir das Wirkliche so erfahren würden, wie es nun tatsächlich sei. Wollen wir also der Matrix auf den Grund gehen, dann müssen wir unser Augenmerk auf die Begriffe lenken.
Was aber könnte die Urform eines begrifflichen Verständnisses ausmachen? Wohl nicht das Rückführen auf weitere Begriffe und begrifflich strukturierte Gedanken. Wittgenstein nennt zum Beispiel das Zeigen, das Hindeuten, das Vormachen.
Wenn aber unter Berücksichtigung der Notwendigkeit des begrifflich strukturierten Denkens, Begrifflichkeit durch dergleichen wie Zeigen, Hindeuten, oder Vormachen erzeugt wird, dann könnte ein in einer Matrix lebendes Gehirn nichts mit dem Wort Matrix und seiner Bedeutung anfangen: In einer Matrix lebende Hirne könnten niemals über so etwas wie eine Matrix überhaupt nachdenken!
In diesem Sinn kann also gesagt werden: Entweder ist es falsch, dass das Leben ein (computer)generierten Traum ist, oder aber dies ist für Menschen, die in diesem Traum gefangen sind einfach nur unverständlich. Lauwarme Mittelwege, oder pseudonaturwissenschaftliche Argumentationen für die Möglichkeit eines Lebens in einer Matrix sollten an solcherlei Maßstäben gemessen werden. Oder mit einem Wort Descartes: "Denn schließlich dürfen wir uns, ob wir nun schlafen oder wachen, immer nur von der Evidenz unserer Vernunft überzeugen lassen."
freenet
Kann unser Leben als computergenerierter Traum gedacht werden? Oder filmgerechter verkürzt: Ist unsere Welt bloß die Illusion einer wie immer gearteten Matrix? Die populärwissenschaftlichen Debatten erschöpfen sich zu ihrem Teil leider meist in der Feststellung, dass "wir es ja nicht wissen können" und steigern sich manchmal zu Blüten wie dieser: "Vielleicht träume ja ich allein die ganze Welt! Und wenn ich plötzlich aufwache, ist dies alles verschwunden!" Steht es wirklich so schlecht um uns? Oder können wir doch ein paar Antworten geben?
In Woody Allens neuem Kinofilm "Melinda and Melinda" fällt sinngemäß die pointierte (Schluss-)Bemerkung: "Und mit einem Schnipp könnte alles vorüber sein!": Die tragikomische Geschichte eines Lebens endet wie das Platzen einer Seifenblase. Wie ein Computerabsturz. Wie ein Film.
Das Gedankenspiel, "eigentlich" mit sich selbst allein auf dieser Welt sein zu können, einem Gehirn in einem Tank gleich, das alles um sich bloß erträumt, ist alt und nicht erst den Machern der "Matrix"-Trilogie eingefallen. René Descartes hat etwa das Beispiel des Dämons bemüht, der ihm, Descartes, die ganze Welt als bösen Traum einflüstere.
Bei all ihrer Skepsis zu der uns erscheinenden Welt zweifeln beide Visionen allerdings an einem nicht: Dass das Ich zu denken vermag und seine Gedanken einen wie immer gearteten Bezug zur äußeren Welt herstellen können.
Dies rührt allerdings auch an eine tiefere Schicht aller Matrix-Phantasien: Die mysteriöse Fähigkeit Dinge begreifen zu können und durch Sprechen und Denken dieses Begreifen herbeiführen und verbreiten zu können steht bei aller Relativierung der Realität außer Zweifel. Können wir also vielleicht doch etwas über das Bestehen, oder besser: über die Möglichkeit eines Bestehens einer solchen Matrix aussagen?
Widmen wir uns kurz den Gedanken von Gottfried Wilhelm Leibniz. Der Philosoph, Naturwissenschafter, Mathematiker, kurz: uomo universale des ausgehenden siebzehnten Jahrhunderts kritisierte den älteren französischen Philosophen Descartes. Dieser hatte behauptet, das Wirkliche als das Ausgedehnte beschreiben zu können. Dem tritt Leibniz entgegen: Wie könnte man so zwischen dem lebendigen und unlebendigen Wirklichen trennen?
Leibniz' Antwort fällt radikal aus: Das Wirkliche, das seien kleinste und unteilbare, unmaterielle Einheiten, die Monaden, welche alles zusammensetzten. Weil das Tote vom Lebenden aus verstanden werden müsse, könnten auch die Monaden nur lebendig gedacht werden. Und da das Ungeistige vom Geistigen her begriffen werden müsse, könnten auch die Monaden nur mit den Grundzügen des Geistigen versehen sein: Mit Vorstellung und Streben.
Jene Monaden, welche ungenaue Vorstellungen besäßen, bilden laut Leibniz das Unbelebte; jene mit genaueren Vorstellungen, die Tier- und Pflanzenwelt; und jene Monaden, welche sich zu einem Ganzen mit einer Lenk-Monade mit sehr deutlicher Vorstellung zusammengefunden haben, bildeten den Menschen. Dabei scheint die Krafteinheit Monade vorerst der Physik entnommen zu sein. Leibniz schildert selbst einmal das Beispiel, dass die Monaden völlig autark existieren würde. So wie die Bewegung einer Feder nur aus ihrer inneren Spannung heraus zu verstehen ist.
Dies veranlässt ihn allerdings zu der kühnen These, dass jede Interaktion nur Schein sein könne. Die Monade, welche den einzelnen Menschen lenkt, das Denken eingibt, das Bewusstsein ermöglicht, sei ein abgeschlossenes Universum für sich, das von Gott schon alle denkmöglichen Bilder und Wahrnehmungen in ihrer Vorstellung eingeprägt bekommen hat. So gesehen dringt nichts von außen in sie hinein. Die Monade sei "fensterlos", die menschliche Vorstellung bloß Bilderflut, welche die Zentral-Monade des Einzelnen erzeuge.
Bei aller solipsistischer Einsamkeit finden wir bei Kant doch Rat: Er legt in seiner ersten Kritik dar, dass Wahrnehmen nicht bloß das Betrachten eines inneren Bildes sein könne, welches durch ein verborgenes Außen in uns erzeugt würde, sondern immer schon ein begrifflich strukturiertes Denken voraussetzt. Gleichzeitig verwirft er die Ansicht, dass wir das Wirkliche so erfahren würden, wie es nun tatsächlich sei. Wollen wir also der Matrix auf den Grund gehen, dann müssen wir unser Augenmerk auf die Begriffe lenken.
Was aber könnte die Urform eines begrifflichen Verständnisses ausmachen? Wohl nicht das Rückführen auf weitere Begriffe und begrifflich strukturierte Gedanken. Wittgenstein nennt zum Beispiel das Zeigen, das Hindeuten, das Vormachen.
Wenn aber unter Berücksichtigung der Notwendigkeit des begrifflich strukturierten Denkens, Begrifflichkeit durch dergleichen wie Zeigen, Hindeuten, oder Vormachen erzeugt wird, dann könnte ein in einer Matrix lebendes Gehirn nichts mit dem Wort Matrix und seiner Bedeutung anfangen: In einer Matrix lebende Hirne könnten niemals über so etwas wie eine Matrix überhaupt nachdenken!
In diesem Sinn kann also gesagt werden: Entweder ist es falsch, dass das Leben ein (computer)generierten Traum ist, oder aber dies ist für Menschen, die in diesem Traum gefangen sind einfach nur unverständlich. Lauwarme Mittelwege, oder pseudonaturwissenschaftliche Argumentationen für die Möglichkeit eines Lebens in einer Matrix sollten an solcherlei Maßstäben gemessen werden. Oder mit einem Wort Descartes: "Denn schließlich dürfen wir uns, ob wir nun schlafen oder wachen, immer nur von der Evidenz unserer Vernunft überzeugen lassen."
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Leben wir in einer Computersimulation? Forscher suchen nach der Grenze der Matrix
Bonn (Deutschland) - Physiker der Universitäten Bonn und Washington glauben, einen Weg gefunden zu haben, wie die bislang eher philosophische Theorie überprüft werden kann, nach der wir lediglich in einer gigantischen Computersimulation leben.
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Kann es sein, dass wir in einem holografischen Universum leben?
Vielleicht sind wir alle Hologramme, Projektionen aus einem höherdimensionalen Raum. Die These ist gewagt, doch inzwischen gibt es experimentelle Hinweise auf ein „holografisches Universum“.
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Unser Universum ein Hologramm? Mehr als nur theoretisches Gedankenspiel?
Wien (Österreich) - Auf den ersten Blick scheint jeder Zweifel ausgeschlossen: Das Universum sieht für uns dreidimensional aus. Doch eine der fruchtbarsten Ideen der theoretischen Physik in den letzten beiden Jahrzehnten stellt genau das in Frage: Das "holographische Prinzip" sagt, dass man für die Beschreibung unseres Universums möglicherweise eine Dimension weniger braucht als es den Anschein hat. Was wir dreidimensional erleben, kann man auch als Abbild von zweidimensionalen Vorgängen auf einem riesigen kosmischen Horizont betrachten.
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Astrophysiker finden Hinweise dafür, dass das Universum ein Hologramm ist
Southampton (Großbritannien) – In Unregelmäßigkeiten in der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung will ein internationales Astrophysikerteam erstmals auf der Grundlage direkter Beobachtungen Hinweise darauf gefunden haben, dass unser Universum ein gewaltiges und komplexes Hologramm sein könnte. Die Beweise für eine derartige Theorie seien nicht weniger stichhaltig wie jene bisheriger, sozusagen natürlicher Erklärungen auf der Grundlage etwa der Inflation – also der raschen Ausdehnung des Universums nach dem Urknall.
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Beweise für ein holografisches Universum – und doch keine Matrix-Welt
Southampton (Großbritannien) – Nachdem ein internationales Astrophysikerteam erstmals Beweise dafür gefunden haben will, dass wir in einem sogenannten holografischen Universum leben (…GreWi berichtete), ist die Verunsicherung darüber groß, welche Konsequenzen dies für unsere Welt und unsere Existenz hat. Grenzwissenschaft-Aktuell versucht, die Studie einzuordnen. Achtung Spoiler-Alarm: Nein, wir sind keine Matrix-Projektionen.
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Prof. Kostas Skenderis im GreWi-Interview: „Unser holografisches Universum ist nicht The Matrix“
Saarbrücken (Deutschland) – Die Entdeckung erster beobachtbarer Beweise für eine holografische Natur unseres Universums (…GreWi berichtete), hat dem Astrophysikerteam um Professor Kostas Skenderis von der University of Southampton internationales Medieninteresse beschert. In vielen Fällen wurden und werden die Wissenschaftler allerdings falsch verstanden. Grund genug für den Herausgeber von Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi), Andreas Müller, Professor Skenderis in einem Kurzinterview selbst zu befragen.
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