Aus ältestem Samen der Welt wächst Dattel
Verfasst: Do 27. Apr 2017, 11:45
Sensationeller Erfolg für israelische Forscher: Aus einem rund 2000 Jahre alten Samen von einem Herodes-Palast haben sie eine lebensfähige Dattelpalme herangezogen. Aus dem Samen, den die Forscher nach dem ältesten biblischen Menschen Methusalem tauften, ist inzwischen binnen 26 Monaten eine etwa 1,20 Meter hohe Pflanze gewachsen. Es handele sich um den ältesten Samen der Welt, der gekeimt sei, sagte Forschungsleiterin Sarah Sallon.
Samen in Festung von Masada gefunden
Ihr Forschungsteam präsentiert die Dattelpalme im US-Fachjournal "Science". Die Datteln waren in den 1960er Jahren auf der von König Herodes ausgebauten Wüstenfestung Masada gefunden und seitdem bei Zimmertemperatur aufbewahrt worden. Sallon, die im Hadassah-Krankenhaus ein naturmedizinisches Forschungszentrum leitet, hatte die Archäologen nach "langem Betteln" überzeugt, ihr einige Dattelsamen für ihre Versuche zu überlassen.
Untersuchung der Heilkräfte geplant
Am 19. Januar 2005, dem jüdischen "Neujahr der Bäume", pflanzte ihr Team dann drei Dattelsamen. Zur großen Begeisterung der Forscher keimte einer der Samen, genannt Methusalem. Besonders interessiert die Humanmedizinerin Sallon die Frage, ob die alte Dattelpalme wirklich Heilkräfte besitzt, die ihr in der Antike nachgesagt wurden. "Sie wurde damals gegen das Spucken von Blut verabreicht, womit wohl Tuberkulose gemeint war, sowie gegen Magenprobleme und Durchfall." Zudem sei sie häufig gegen Infektionen und Tumore eingesetzt worden.
Befruchtung einer uralten Pflanze
Noch ist allerdings unklar, ob es sich bei Methusalem um eine männliche oder eine weibliche Palme handelt. Dies werde sich erst in drei oder vier Jahren herausstellen. "Wenn es eine weibliche Dattel ist, könnte man sie mit den Pollen einer modernen männlichen Dattel befruchten", erklärte Sallon. Eine weitere Möglichkeit sei, aus weiteren alten Dattelsamen eine männliche Dattelpalme zu ziehen.
Früher ein weitverbreitetes Nahrungsmittel
Bereits vor 5000 Jahren hätten Menschen in Babylonien gelernt, weibliche Datteln mit dem männlichen Pollen zu befruchten, indem man sie per Hand in die Blüten strich. Ansonsten transportiert der Wind die Pollen. Die judäischen Dattelpalmen, bekannt auch als "Baum des Lebens", hätten noch vor 2000 Jahren dichte Wälder gebildet, die vom See Genezareth im Norden bis zum Toten Meer im Süden reichten, sagte Sallon. Die Vorfahren der uralten Dattelpalme hätten die jüdischen Zeloten vermutlich damals mit Früchten versorgt.
Verwildert und ausgestorben
Nach Niederschlagung des jüdischen Aufstands durch die Römer im ersten Jahrhundert nach Christus seien die Dattelpflanzen langsam verwildert und ausgestorben, weil sie nicht mehr gepflegt wurden. "Dattelpalmen sind wie Kinder, man muss sich um sie kümmern", erklärte die passionierte Pflanzenforscherin. "Zur Zeit der Kreuzzüge war von den Anpflanzungen praktisch nichts mehr übrig." Die modernen Dattelpalmen in Israel stammten aus Marokko, Ägypten und dem Irak.
Ältester gekeimter Samen
Der "wiederauferstandene" Methusalem erfreue sich einer guten Gesundheit, obwohl einige Blätter weiße Pünktchen aufwiesen. Nach Untersuchungen der zwei Samen, die nicht aufgingen, sowie der Samenhüllen der gewachsenen Dattelpalme hätten Experten der Züricher Universität mit der sogenannten Radiokarbonmethode das Alter von rund 2000 Jahren bestimmen können. Damit habe Methusalem den bisherigen Rekord eines 1300 Jahre alten gekeimten Lotussamens gebrochen, erklärte Sallon. In antiken Kulturen galt die Dattelpalme als Symbol der Unsterblichkeit und war daher eine der Beigaben in den Pharaonengräbern. Mit der erstaunlichen "Wiederbelebung" des uralten Samens haben die Forscher dieser alten Tradition neue Glaubwürdigkeit verliehen.
Samen in Festung von Masada gefunden
Ihr Forschungsteam präsentiert die Dattelpalme im US-Fachjournal "Science". Die Datteln waren in den 1960er Jahren auf der von König Herodes ausgebauten Wüstenfestung Masada gefunden und seitdem bei Zimmertemperatur aufbewahrt worden. Sallon, die im Hadassah-Krankenhaus ein naturmedizinisches Forschungszentrum leitet, hatte die Archäologen nach "langem Betteln" überzeugt, ihr einige Dattelsamen für ihre Versuche zu überlassen.
Untersuchung der Heilkräfte geplant
Am 19. Januar 2005, dem jüdischen "Neujahr der Bäume", pflanzte ihr Team dann drei Dattelsamen. Zur großen Begeisterung der Forscher keimte einer der Samen, genannt Methusalem. Besonders interessiert die Humanmedizinerin Sallon die Frage, ob die alte Dattelpalme wirklich Heilkräfte besitzt, die ihr in der Antike nachgesagt wurden. "Sie wurde damals gegen das Spucken von Blut verabreicht, womit wohl Tuberkulose gemeint war, sowie gegen Magenprobleme und Durchfall." Zudem sei sie häufig gegen Infektionen und Tumore eingesetzt worden.
Befruchtung einer uralten Pflanze
Noch ist allerdings unklar, ob es sich bei Methusalem um eine männliche oder eine weibliche Palme handelt. Dies werde sich erst in drei oder vier Jahren herausstellen. "Wenn es eine weibliche Dattel ist, könnte man sie mit den Pollen einer modernen männlichen Dattel befruchten", erklärte Sallon. Eine weitere Möglichkeit sei, aus weiteren alten Dattelsamen eine männliche Dattelpalme zu ziehen.
Früher ein weitverbreitetes Nahrungsmittel
Bereits vor 5000 Jahren hätten Menschen in Babylonien gelernt, weibliche Datteln mit dem männlichen Pollen zu befruchten, indem man sie per Hand in die Blüten strich. Ansonsten transportiert der Wind die Pollen. Die judäischen Dattelpalmen, bekannt auch als "Baum des Lebens", hätten noch vor 2000 Jahren dichte Wälder gebildet, die vom See Genezareth im Norden bis zum Toten Meer im Süden reichten, sagte Sallon. Die Vorfahren der uralten Dattelpalme hätten die jüdischen Zeloten vermutlich damals mit Früchten versorgt.
Verwildert und ausgestorben
Nach Niederschlagung des jüdischen Aufstands durch die Römer im ersten Jahrhundert nach Christus seien die Dattelpflanzen langsam verwildert und ausgestorben, weil sie nicht mehr gepflegt wurden. "Dattelpalmen sind wie Kinder, man muss sich um sie kümmern", erklärte die passionierte Pflanzenforscherin. "Zur Zeit der Kreuzzüge war von den Anpflanzungen praktisch nichts mehr übrig." Die modernen Dattelpalmen in Israel stammten aus Marokko, Ägypten und dem Irak.
Ältester gekeimter Samen
Der "wiederauferstandene" Methusalem erfreue sich einer guten Gesundheit, obwohl einige Blätter weiße Pünktchen aufwiesen. Nach Untersuchungen der zwei Samen, die nicht aufgingen, sowie der Samenhüllen der gewachsenen Dattelpalme hätten Experten der Züricher Universität mit der sogenannten Radiokarbonmethode das Alter von rund 2000 Jahren bestimmen können. Damit habe Methusalem den bisherigen Rekord eines 1300 Jahre alten gekeimten Lotussamens gebrochen, erklärte Sallon. In antiken Kulturen galt die Dattelpalme als Symbol der Unsterblichkeit und war daher eine der Beigaben in den Pharaonengräbern. Mit der erstaunlichen "Wiederbelebung" des uralten Samens haben die Forscher dieser alten Tradition neue Glaubwürdigkeit verliehen.