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Meteoriten

Verfasst: Fr 28. Apr 2017, 12:19
von Manu
Schüler überlebt Meteoriten-Treffer
Wie groß ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit, dass man von einem Meteoriten getroffen wird? Ehrlich gesagt, keine Ahnung, aber gefühlt geht sie gegen Null. Allein deshalb wird der 14-jährige Gerrit Blank aus Essen in die Geschichte eingehen. Aber was noch besser ist: Nur eine Schürfwunde erinnert an den Zwischenfall.

Der Junge war gerade auf dem Weg zur Schule, als er plötzlich einen "Lichtball" vom Himmel auf ihn herunterstürzen sah. Wenige Augenblicke später traf eine glühende Gesteinskugel seine Hand, bevor sie sich in die Straße bohrte. Der Junge überlebte, erlitt lediglich eine lange Schürfwunde.

Blank beschreibt den Aufprall des Brockens wie einen heftigen Donnerschlag, der seinen Ohren einen stundenlangen Tinnitus bescherte. Wissenschaftler untersuchen nun den erbsengroßen Meteoriten. Chemische Tests ergaben bereits, dass das Gestein aus dem Weltall stammt.

Dass der Schüler überhaupt getroffen wurde, sei ein unglaublicher Zufall, sagen Wissenschaftler. Die meisten Meteoriten schafften es gar nicht zur Erde und verglühen in der Atmosphäre. Von jenen, die durchkommen, landeten sechs von sieben im Wasser.


Der einzig weitere bekannte Fall, bei dem ein Mensch einen Meteoriten-Einschlag überlebt hat, soll sich im November 1954 in Alabama, USA, zugetragen haben. Damals soll ein Grapefruit-großes Fragment durch das Dach eines Hauses geschlagen und auf eine schlafende Frau gefallen sein.

Re: Meteoriten

Verfasst: Fr 28. Apr 2017, 12:19
von Manu
So ein Brocken wurde seit 20 Jahren nicht entdeckt: Deutsche Forscher haben in der Antarktis einen 31 Kilogramm schweren Eisenmeteoriten gefunden. Der Fund, der heute präsentiert wurde, soll Geheimnisse über die Frühzeit des Sonnensystems bergen.

Suche im ewigen Eis


Vier Männer im Eis, eine Schatzsuche bei minus 30 Grad - so könnte man die Expedition beschreiben, deren eindrucksvolle Ergebnisse heute in Hannover präsentiert wurden. Knapp zwei Monate lang waren Georg Delisle und Udo Barckhausen von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und Jochen Schlüter vom Mineralogischen Museum der Universität Hamburg in der Antarktis unterwegs, streiften mit suchendem Blick über gewaltige Eisfelder - und brachten reiche Beute mit zurück.

15 Meteoriten entdeckt


Neben einem 31 Kilogramm schweren Eisenbrocken fanden die Forscher noch eine Reihe kleinerer Stücke: 15 Kleinmeteoriten mit einem Gewicht von insgesamt knapp eineinhalb Kilogramm. Nun sollen die Brocken aus dem All Informationen preisgeben - über die Frühgeschichte des Sonnensystems und, wenn die Forscher viel Glück haben, sogar über noch fernere Gegenden der Galaxis.

"Jäger und Sammler"


"Als wir ankamen, mussten wir zunächst mal vier Tage in den Zelten einem Sturm trotzen", berichtet Schlüter. Kurz danach jedoch fand er gemeinsam mit Udo Barckhausen und dem Schweizer Bergführer Jonas Gessler einen schwarz glänzenden Steinbrocken aus dem All. "Man ist zuerst einmal natürlich erleichtert", sagt Schlüter mit hanseatischem Understatement. Der Fund bestätigte die These der Forscher, dass an dieser Stelle besonders leicht Meteoriten zu finden sind - einer der Hauptgründe für die Expedition der Wissenschaftler. Als Geowissenschaftler sei man "immer auch Jäger und Sammler", fügt Schlüter hinzu. Oft saßen die vier Männer tagelang in ihren Zweimannzelten fest, lasen, schrieben oder hörten Musik.

Idealer Fundort


"Man braucht sehr viel Geduld, um sich dort überhaupt bewegen zu können." Doch der extreme Außenposten - 250 Kilometer entfernt von einer russischen Antarktis-Station, 1000 Kilometer von der deutschen Neumeyer-Station - bietet einzigartige Vorteile: Seine Höhe von über 2000 Metern über dem Meeresspiegel und bestimmte geologische Eigenschaften machen ihn zu einem idealen Fundort für Steine und Eisen aus dem Weltraum.

Reines Eisen ist selten


Allein der Eisenmeteorit ist eine kleine Sensation - nicht nur wegen seines außergewöhnlich großen Gewichts. "Man trifft äußerst selten auf Eisen", erklärt Schlüter, "95 Prozent aller Meteoriten sind aus Stein, nur etwa vier Prozent aus reinem Eisen, der Rest besteht aus Mischungen". Eisenbrocken enthalten meist ebenfalls Beimischungen - Nickel und diverse Spurenelemente. Ursprünglich könnte der Brocken unter Umständen doppelt oder sogar zehn mal so groß gewesen sein: Zwischen 60 und 90 Prozent ihrer Masse verlieren Meteoriten, wenn sie brennend durch die Erdatmosphäre stürzen, erklärt Schlüter.

Seit Tausenden Jahren im Eis


Bei den seltenen Gelegenheiten, zu denen sich derartige Ereignisse über bewohntem Gebiet abspielen "schaut das ganze Land nach oben", sagt Schlüter. "Ein großer Feuerball, der mit Schallgeschwindigkeit über den Himmel rast, das ist ein Riesenspektakel." Die jetzt gefundenen Brocken aus dem All liegen jedoch vermutlich schon seit vielen Tausend Jahren im Eis.

Solare Urmaterie


Wie lange genau, werden nun zeitraubende Untersuchungen klären müssen. Anschließend werden die Meteoriten klassifiziert und in eine Art internationalen Katalog eingetragen. Am interessantesten sind die Stücke, die aus sogenannter solarer Urmaterie bestehen - Stücke aus dem Staub, aus dem sich einst die Planeten des Sonnensystems formten, und die in 4,5 Milliarden Jahren nicht ein einziges Mal geschmolzen sind. Manchmal enthalten solche solaren Ur-Steine sogar winzige Einschlüsse von außerhalb des Sonnensystems.

Irrlauf durchs Sonnensystem


Der Eisenmeteorit dagegen war einmal der Kern eines sogenannten differenzierten Körpers: eines Brockens im Asteroidengürtel des Sonnensystems, der einmal geschmolzen ist. "Schwere Komponenten wie Metalle sinken dann in den Kern", erklärt Schlüter. Kollidieren im Asteroidengürtel, der zwischen Mars und Jupiter liegt, Brocken miteinander, zerbrechen solche Körper und werden auf eine andere Umlaufbahn geschleudert. Manche von ihnen treffen auf ihrem Millionen Jahre andauernden Irrlauf durchs Sonnensystem irgendwann einmal auf die Erde. Die meisten davon verglühen beim Sturz durch die Atmosphäre.

Ein Traum für Meteoritenjäger


Die übrigen verschwinden nach der Landung meist schnell, entweder, weil sie in einem Ozean landen, weil Feuchtigkeit sie zerstört, oder weil sie in unwegsamem Gelände liegenbleiben, wo sie für Laien von ganz normalen Steinen nach kurzer Zeit kaum noch zu unterscheiden sind. Die Antarktis ist für Meteoritenjäger ein Traum - denn dort bleiben die Brocken aus dem All bestens erhalten. Sie werden von Förderbändern aus Eis sogar gesammelt und an die Oberfläche transportiert. Viele behalten dabei sogar ihre Schmelzkruste, einen glasigen, schwarzen Überzug aus geschmolzenem Gestein.

Eis transportiert Fracht aus dem All


Die idealen Fundorte sind sogenannte Blaueisfelder. Das sind Zonen, in denen Eis aus der Tiefe des antarktischen Panzers an die Oberfläche gedrückt wird. Dieses bläuliche Eis aus der Tiefe ist oft sehr alt - und an bestimmten Stellen trägt es prähistorische Fracht aus dem Weltall mit sich. "Meteoritenfallen" nennen die Fachleute Gebiete, in denen der langsame Eisfluss noch weiter abgebremst wird, etwa weil Felsen im Weg sind. Dort schmilzt das Eis an der Oberfläche dann schneller als es von unten nachgeschoben werden kann. So bilden sich Dellen, sogenannte Eisdepressionen - und in denen sammeln sich im Lauf der Jahrtausende die Meteoriten, die mit dem Eis aus der Tiefe an die Oberfläche kommen. In der Zielregion der sogenannten QueenMET-Expedition der Forscher aus Deutschland herrschen genau solche Bedingungen - und weitere, wie etwa extreme Kälte und Trockenheit, die das Überdauern der Meteoriten begünstigen.

Japaner entdeckten Phänomen


Bekannt ist dieses Phänomen erst seit einigen Jahrzehnten. 1969 fanden japanische Forscher in der Antarktis erstmals eine Ansammlung von neun Meteoriten - und als die Analysen ergaben, dass es neun unterschiedliche und nicht etwa Bruchstücke eines größeren Brockens waren, setzte ein wissenschaftliches Rätselraten ein. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten wurden weitere Meteoriten gefunden. Am Ende stand die Theorie von den Meteoritenfallen - und die haben Schlüter und seine Kollegen mit ihrem Fund nun auf eindrucksvolle Weise bestätigt

Re: Meteoriten

Verfasst: Fr 28. Apr 2017, 12:20
von Manu

Deutscher findet Meteoritenstücke auf dänischer Insel

Verfasst: Fr 28. Apr 2017, 12:20
von Manu
Von Alice Gundlach und Ruth Preywisch

So fand der Spezialist für Meteor- und Meteoritenkunde die Gesteinsbrocken auf Lolland (Foto: Thomas Grau)
Am 17. Januar sah man Norddeutschland und Skandinavien einen Lichtblitz über der Ostsee. Eine schwedische Webcam hielt das helle Spektakel fest. Schnell war klar: es muss sich um einen Meteoriten gehandelt haben. Der deutsche Meteoritenjäger Thomas Grau fand nun die dazugehörigen Gesteinsbrocken: auf der dänischen Insel Lolland.


Zuerst ließ sich der Spezialist für Meteoritenkunde die Kameraaufnahmen von dem Blitz zeigen. Dann befragte er Augenzeugen an mehreren Orten - das Geräusch war schließlich bis nach Rostock zu hören. Das sichtbare Nachglühenden, die lauten Geräusche: dem Forscher war schnell klar, dass der Meteor nicht ins Meer gerauscht war, sondern an Land detonierte.

Gestein "so alt wie das Universum"

"Es handelt sich um einen besonders seltenen Meteoriten, einen kohligen Chondriten", berichtet Mark Vornhusen vom Wetterdienst Meteomedia. Er hatte Grau bei der professionellen Suche nach dem Stein unterstützt. Nur etwa vier Prozent aller Meteoriten, die auf der Erde einschlagen, sind solche kohligen Chondriten. Die Kruste der Gesteinsstücke ist pechschwarz und aus Kohlenstoff. Im Inneren des Meteoriten erkennt man kleine helle Silikatkügelchen, die so genannten Chondren. "Diese Brocken haben sich seit 4,5 Milliarden Jahren nicht verändert, sie sind aus dem Urgestein des Universums", sagt Vornhusen. "Der Stein trägt bestimmt Überraschungen in sich", ist auch Grau überzeugt. "Vielleicht birgt er sogar organische Chemie."


Eine Kamera filmte die mysteriöse Himmelserscheinung (Foto: sydsvenskan.se)
Steine liegen schon im Museum

Mittlerweile sind die Meteoritenbrocken, die Grau ausfindig gemacht hat, im Geologischen Museum von Kopenhagen. Dort werden sie schon ab diesem Wochenende ausgestellt. Auch den kleinen Krater, in dem Grau die Steine fand, hat er ausgegraben und mitgegeben. Die Fundstücke gehören offiziell dem Land Dänemark, Grau darf sie nicht behalten. Doch er erhält ein Honorar für seine Arbeit. "Wer erfolgreich Meteoriten findet, kann sich auch finanzieren", sagt er. Und betont, dass er keineswegs Hobbyforscher ist. Im Gegenteil, dass von ihm betreute europäische Feuerkugelnetzwerk ist fast einzigartig auf der Welt.

Menschen auf Lolland bemerkten nichts

Doch warum bemerkten die Menschen auf Lolland nicht, dass auf ihrer Insel ein Meteorit einschlug? "An diesem Tag war es dort sehr bewölkt", erklärt Wetterexperte Vornhusen. "Den Blitz hat man nur über den Wolken gesehen." Dazu sei der Meteorit lange vor seinem Einschlag in viele kleine Teile zerplatzt, die dann "in normaler Fallgeschwindigkeit" auf die Erde prasselten. "Als würde man Steine von einem Hochhaus werfen", sagt Vornhusen. Außerdem seien die Meteoriten so schnell, dass man sie nur schwer lokalisieren kann, ergänzt Grau. "Die Leute nehmen das einfach falsch wahr."

Museum ruft zur weiteren Suche auf

Nun hat das Museum auch die Einwohner von Lolland dazu aufgerufen, nach noch mehr Teilen des Meteoriten auf ihrer Insel zu suchen. Als Hilfe bietet das Museum auf seiner Homepage eine Karte an, die das Gebiet, auf dem Trümmerteile wohl noch zu finden sind, eingrenzen soll.

Re: Meteoriten

Verfasst: Fr 28. Apr 2017, 12:28
von Manu

Meteorit über Zypern explodiert

Verfasst: Fr 28. Apr 2017, 12:29
von Manu
Über dem Süden Zyperns ist in der Nacht vermutlich ein Meteorit explodiert. Zahlreiche Bewohner hörten einen lauten Knall und sahen einen leuchtenden Streifen am Himmel. Hunderte Bewohner der Insel alarmierten die Polizei.

:quelle:

Meteorit stammt von einem verlorenen Planeten unseres Sonnensystems

Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 07:42
von kleine-Hexe
Lausanne (Schweiz) – Ein internationales Forscherteam hat Fragmente eines Meteoriten untersucht, der 2008 in der Nubischen Wüste im Sudan niedergegangen war und kommen zu dem Schluss, dass es sich dabei um Fragmente eines heute nicht mehr bekannten Protoplaneten handelt, der einst Teil unseres Sonnensystems war.

:quelle:

Meteorit in Kuba eingeschlagen

Verfasst: Sa 2. Feb 2019, 15:56
von kleine-Hexe
Der Himmelskörper ging mit einem explosionsartigen Knall und blitzartigem Leuchten über dem westlichen Teil des Inselstaates nieder. Schäden richtete der Meteorit offenbar nicht an.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... ailsignout

KOSMISCHE KOLLISIONEN : Was gibt es Neues über Meteoriteneinschläge?

Verfasst: Mo 4. Mär 2019, 11:03
von Michael
Halfen Meteoriten einst beim Beginn des Lebens - und tötete wirklich einer von ihnen die Dinosaurier? 5 überraschende Einsichten und Hypothesen rund um Volltreffer aus dem All.
von Lars Fischer

https://www.spektrum.de/wissen/was-gibt ... ge/1622590

Dezember 2018: Gewaltige Meteor-Explosion verlief unbemerkt

Verfasst: Mi 20. Mär 2019, 18:43
von Manu
Washington (USA) – In den Daten verschiedener Messstationen haben Meteorologen Belege für eine gewaltige Meteorexplosion über der Beringsee zwischen Russland und Alaska Mitte Dezember 2018 entdeckt. Obwohl es sich dabei um die zweitgrößte Explosion dieser Art seit rund 110 Jahren handelte, verlief der Vorfall gänzlich unbemerkt.

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.d ... t20190319/