Weihnachtsgeschichten, -gedichten---
Verfasst: Fr 15. Dez 2017, 12:13
Eine Weihnachtsgeschichte mit Weihnachtswichtel
Es war einmal ... ein ganz normaler Weihnachtsabend in einer ganz normalen Familie. Alle waren da: Oma, Opa, Mama, Papa, zwei Kinder. Und natürlich Geschenke.
Standardgeschenke. Doch an diesem besonderen Weihnachtsabend hatte ein ganz besonderer Weihnachtswichtel die Adresse dieser Familie zugeordnet bekommen: Wichtel Edeke – ein sehr ehrgeiziges Wichtelkind und noch dazu ziemlich gewitzt und kreativ. Kein Weihnachtsauftrag war ihm zu schwierig, kein Kinderwunsch zu ausgefallen.
Nur zur Erklärung: Jeder Haushalt bekommt zu Weihnachten Besuch von einem Weihnachtswichtel. Natürlich kann man diese Wichtel nicht sehen, doch oft sind sie ganz hilfreich, greifen ein, wenn zu Weihnachten ein Streit zu eskalieren droht, sorgen für Stimmung, wenn es zu fad wird, oder helfen vielleicht schon im Weihnachts-Vorfeld mit, ein Geschenk in letzter Minute zu finden.
Wichtel Edeke war dieses Weihnachten also bei den Meiers eingeteilt. Es war sein erstes Weihnachten bei den Menschen und er wollte sich für die Familie Meier etwas ganz Besonderes einfallen lassen.
Im großen Weihnachtswichtelbuch stand geschrieben:
Familie Meier
Ziemlich normale Familie. Zu Weihnachten
ist es immer etwas fad bei den Meiers. Die Erwachsenen bekommen meistens dieselben Sachen geschenkt. Keine besonderen Vorkommnisse. Einmal verbrannte ein Christstollen in der Vorweihnachtszeit, das wurde von Mutter Erna jedoch nicht bekannt gegeben.
Auch heuer drohte es wieder ein sehr langweiliges Weihnachtsfest bei den Meiers zu werden. Wie jedes Jahr gab es eine kalte Platte und als Nachspeise Christstollen und Kekse, dazu koffeinfreien Kaffee, für die Kinder Kakao.
Die Geschenke lagen schon unterm Weihnachtsbaum und die Familie Meier war bereit für die Bescherung. Da kam Wichtel Edeke die rettende Idee! Mit seinen Wichtelkräften vertauschte er einfach die Geschenke und wartete gespannt auf die Reaktionen der Meiers.
Die Kinder durften ihre Geschenke zuerst auspacken. Das siebenjährige Gretchen staunte nicht schlecht über Stofftaschentücher mit Monogramm. Nur, dass das Monogramm ein „K“ darstellte, (für Oma Klara) und kein „G“ für Gretchen. Doch Gretchen freute sich trotzdem sehr über die Stofftaschentücher. Endlich hatte sie ein Tischtuch-Set für ihren Barbie-Haushalt, und wem die Tischtücher gehörten, war natür- lich auch ganz klar, Barbies Mann Ken! Dieser würde sich sicher auch sehr freuen über neue Tischwäsche mit seinem persönlichen Monogramm.
Die erwachsenen Meiers waren alle so mit sich selbst beschäftigt, dass es ihnen gar nicht auffiel, wie Gretchen mit ihrem Geschenk ins Kinderzimmer zum Spielen abbog.
Nun war der zehnjährige Bernhard an der Reihe. Sein Geschenk war auch ein bisschen eigenartig. Ein weißes, fein gestreiftes Nachthemd mit ziemlich langen Ärmeln oder war es doch ein Longshirt? Besser nicht nachfragen, dachte er. Auch er verzog sich schnell in sein Zimmer, probierte das coole neue Kleidungsstück an, krempelte die Ärmel hoch und fand, dass ihm das Ding ziemlich gut stand.
Mama Erna packte als Nächste aus. Ein Plüschtier. Oh, wie nett, dachte sie, schon lange hatte sie kein Plüschtier mehr geschenkt bekommen, und es sich zu wünschen, traute sie sich auch nicht, sie war ja kein Kind mehr. Der Teddy, den sie jetzt im Arm hielt, erinnerte sie doch sehr an ihren Plüschbären aus der Kinderzeit. So ein schönes Geschenk!
Opa Franz fand eine riesige Schachtel Pralinen für sich unter dem Christbaum und strahlte über das ganze Gesicht! Schon lange durfte er keine Süßigkeiten mehr essen, doch heute würde er wohl eine Ausnahme machen!
Oma Klara war an der Reihe. Sie packte ein Malbuch aus und strahlte ebenso. Das Malen war ihr früher eine große Freude gewesen, doch mit ihren zittrigen Handen hatte sie sich schon lange nicht mehr getraut. Mit den vorgezeichneten Motiven würde ihr das Malen nicht mehr schwerfallen, und Buntstifte waren auch noch dabei!
Auch Papa Gerhard wickelte nun sein Paket aus und konnte sein Glück kaum fassen. Eine Carrera-Rennbahn! Der Traum seiner Kindertage wurde endlich wahr! Sofort wurde die Rennbahn aufgebaut und mit dem Spielen begonnen. Sohn Bernhard durfte natürlich mitspielen, sein neues Longshirt trug er dabei mit Stolz.
Wichtel Edeke hatte ganze Arbeit geleis- tet, denn alle Familienmitglieder hatten eine große Freude mit ihren Geschenken. Natürlich wissen Wichtel besser uber uns Bescheid, als wir denken, denn wie sonst hätte er ahnen können, wer mit welchem Geschenk am meisten Freude hätte.
Auf alle Fälle bekam Wichtel Edeke von seiner Wichtellehrerin ein dickes, fettes Plus im Weihnachtsbuch eingetragen. Und die Familie Meier sprach noch lange über dieses Weihnachten mit den seltsamen Geschenken, jedoch kam keiner auf die Idee, die Geschenke zu tauschen, jeder fühlte sich reich beschenkt und war überglücklich über die unüblichen Geschenkideen
Die Geschichte heißt: die vertauschten Weihnachtsgeschenke. Nina Stögmüller ist die Autorin
Es war einmal ... ein ganz normaler Weihnachtsabend in einer ganz normalen Familie. Alle waren da: Oma, Opa, Mama, Papa, zwei Kinder. Und natürlich Geschenke.
Standardgeschenke. Doch an diesem besonderen Weihnachtsabend hatte ein ganz besonderer Weihnachtswichtel die Adresse dieser Familie zugeordnet bekommen: Wichtel Edeke – ein sehr ehrgeiziges Wichtelkind und noch dazu ziemlich gewitzt und kreativ. Kein Weihnachtsauftrag war ihm zu schwierig, kein Kinderwunsch zu ausgefallen.
Nur zur Erklärung: Jeder Haushalt bekommt zu Weihnachten Besuch von einem Weihnachtswichtel. Natürlich kann man diese Wichtel nicht sehen, doch oft sind sie ganz hilfreich, greifen ein, wenn zu Weihnachten ein Streit zu eskalieren droht, sorgen für Stimmung, wenn es zu fad wird, oder helfen vielleicht schon im Weihnachts-Vorfeld mit, ein Geschenk in letzter Minute zu finden.
Wichtel Edeke war dieses Weihnachten also bei den Meiers eingeteilt. Es war sein erstes Weihnachten bei den Menschen und er wollte sich für die Familie Meier etwas ganz Besonderes einfallen lassen.
Im großen Weihnachtswichtelbuch stand geschrieben:
Familie Meier
Ziemlich normale Familie. Zu Weihnachten
ist es immer etwas fad bei den Meiers. Die Erwachsenen bekommen meistens dieselben Sachen geschenkt. Keine besonderen Vorkommnisse. Einmal verbrannte ein Christstollen in der Vorweihnachtszeit, das wurde von Mutter Erna jedoch nicht bekannt gegeben.
Auch heuer drohte es wieder ein sehr langweiliges Weihnachtsfest bei den Meiers zu werden. Wie jedes Jahr gab es eine kalte Platte und als Nachspeise Christstollen und Kekse, dazu koffeinfreien Kaffee, für die Kinder Kakao.
Die Geschenke lagen schon unterm Weihnachtsbaum und die Familie Meier war bereit für die Bescherung. Da kam Wichtel Edeke die rettende Idee! Mit seinen Wichtelkräften vertauschte er einfach die Geschenke und wartete gespannt auf die Reaktionen der Meiers.
Die Kinder durften ihre Geschenke zuerst auspacken. Das siebenjährige Gretchen staunte nicht schlecht über Stofftaschentücher mit Monogramm. Nur, dass das Monogramm ein „K“ darstellte, (für Oma Klara) und kein „G“ für Gretchen. Doch Gretchen freute sich trotzdem sehr über die Stofftaschentücher. Endlich hatte sie ein Tischtuch-Set für ihren Barbie-Haushalt, und wem die Tischtücher gehörten, war natür- lich auch ganz klar, Barbies Mann Ken! Dieser würde sich sicher auch sehr freuen über neue Tischwäsche mit seinem persönlichen Monogramm.
Die erwachsenen Meiers waren alle so mit sich selbst beschäftigt, dass es ihnen gar nicht auffiel, wie Gretchen mit ihrem Geschenk ins Kinderzimmer zum Spielen abbog.
Nun war der zehnjährige Bernhard an der Reihe. Sein Geschenk war auch ein bisschen eigenartig. Ein weißes, fein gestreiftes Nachthemd mit ziemlich langen Ärmeln oder war es doch ein Longshirt? Besser nicht nachfragen, dachte er. Auch er verzog sich schnell in sein Zimmer, probierte das coole neue Kleidungsstück an, krempelte die Ärmel hoch und fand, dass ihm das Ding ziemlich gut stand.
Mama Erna packte als Nächste aus. Ein Plüschtier. Oh, wie nett, dachte sie, schon lange hatte sie kein Plüschtier mehr geschenkt bekommen, und es sich zu wünschen, traute sie sich auch nicht, sie war ja kein Kind mehr. Der Teddy, den sie jetzt im Arm hielt, erinnerte sie doch sehr an ihren Plüschbären aus der Kinderzeit. So ein schönes Geschenk!
Opa Franz fand eine riesige Schachtel Pralinen für sich unter dem Christbaum und strahlte über das ganze Gesicht! Schon lange durfte er keine Süßigkeiten mehr essen, doch heute würde er wohl eine Ausnahme machen!
Oma Klara war an der Reihe. Sie packte ein Malbuch aus und strahlte ebenso. Das Malen war ihr früher eine große Freude gewesen, doch mit ihren zittrigen Handen hatte sie sich schon lange nicht mehr getraut. Mit den vorgezeichneten Motiven würde ihr das Malen nicht mehr schwerfallen, und Buntstifte waren auch noch dabei!
Auch Papa Gerhard wickelte nun sein Paket aus und konnte sein Glück kaum fassen. Eine Carrera-Rennbahn! Der Traum seiner Kindertage wurde endlich wahr! Sofort wurde die Rennbahn aufgebaut und mit dem Spielen begonnen. Sohn Bernhard durfte natürlich mitspielen, sein neues Longshirt trug er dabei mit Stolz.
Wichtel Edeke hatte ganze Arbeit geleis- tet, denn alle Familienmitglieder hatten eine große Freude mit ihren Geschenken. Natürlich wissen Wichtel besser uber uns Bescheid, als wir denken, denn wie sonst hätte er ahnen können, wer mit welchem Geschenk am meisten Freude hätte.
Auf alle Fälle bekam Wichtel Edeke von seiner Wichtellehrerin ein dickes, fettes Plus im Weihnachtsbuch eingetragen. Und die Familie Meier sprach noch lange über dieses Weihnachten mit den seltsamen Geschenken, jedoch kam keiner auf die Idee, die Geschenke zu tauschen, jeder fühlte sich reich beschenkt und war überglücklich über die unüblichen Geschenkideen
Die Geschichte heißt: die vertauschten Weihnachtsgeschenke. Nina Stögmüller ist die Autorin