Japan, volle Städte, leere Lande
- Michael
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Japan, volle Städte, leere Lande
Zitat: Florian Harms
Der Mangel an Nachwuchs vereint die Kaiserfamilie mit ihrer Nation. Nirgendwo sonst ist das Durchschnittsalter so hoch, die Geburtenrate gehört zu den niedrigsten weltweit, die Bevölkerung schrumpft seit 2011. Das Klagelied von der alternden, kinderarmen Gesellschaft ist uns auch in Deutschland vertraut, doch in einem unterscheidet sich das Land im fernen Osten von uns radikal: Es gibt dort so gut wie keine Migration. Japan hat bis heute am Modell des ethnisch homogenen Staates festgehalten, und es zahlt den Preis dafür. Im Gewusel der Mega-Metropole Tokio mag es nicht so auffallen, aber auf dem Land ist die Stille unüberhörbar. Einsame Straßen. Menschenleere Dörfer. In Nagoro, einem abgelegenen Ort, hat eine der wenigen verbliebenen Bewohnerinnen irgendwann begonnen, das aussterbende Dorf neu zu bevölkern: mit Puppen. Mit 69 Jahren gehört die Künstlerin zu den Jüngsten dort. Die Hi-Tech-Elite in den Städten befasst sich derweil intensiv mit Forschungen zu Robotern, die alten Menschen in Heimen oder ihrem einsamen Zuhause Wärme und Zuwendung spenden sollen.
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