Pluto überrascht Astronomen
Verfasst: Fr 28. Apr 2017, 12:53
Der Zwergplanet errötet
Der Planet Pluto aus verschiedenen Blickwinkeln (Foto: Reuters)
Die bislang detailliertesten Bilder des Weltraumteleskops "Hubble" vom Pluto zeigen ein überraschendes Phänomen: Der Eiszwerg am Rande unseres Sonnensystems errötet. Seit 1994 ist Plutos Norden deutlich heller geworden, sein Globus insgesamt erscheint röter, berichtete die US-Raumfahrtbehörde NASA.
Grund sei vermutlich der Anbruch einer neuen Jahreszeit im 248 Erdenjahre langen Plutojahr. Im Norden des Zwergplaneten wird es jetzt Sommer. Möglicherweise taue dort das Stickstoff-Eis und friere in den kälteren Plutoregionen wieder.
20 Computer rechneten vier Jahre
Die "Hubble"-Bilder zeigen helle, rötliche und dunkle Regionen auf dem fernen Eiszwerg, der 2006 vom Planeten zum Zwergplaneten degradiert worden war. Die Bilder seien so detailliert, als könne man aus mehr als 60 Kilometern Entfernung das Muster auf einem Fußball erkennen, erläuterte die NASA. Sie wurden mit einer speziellen Technik aus mehreren Aufnahmen aus den Jahren 2002 und 2003 errechnet. "Das hat vier Jahre gedauert und 20 Computer kontinuierlich und gleichzeitig beschäftigt", berichtete Forschungsleiter Marc Buie vom Soutwest Research Institute in Boulder (US-Staat Colorado). Das Resultat zeige nun mehr Details als die Einzelaufnahmen.
"Alle sind überrascht von diesem Befund"
Die Arbeit belege, dass Pluto nicht nur eine einfache Eis- und Felskugel sei, sondern eine dynamische Welt mit saisonalen Veränderungen der Atmosphäre. Die Gesamtfärbung sei vermutlich der Zersetzung von Methan durch ultraviolette Sonnenstrahlung geschuldet, was einen sirupfarbigen, kohlenstoffreichen Rest zurücklasse. Auf besonderes Interesse stößt ein unerwartet heller Fleck, der ungewöhnlich reich an gefrorenem Kohlenmonoxid ist. "Alle sind überrascht von diesem Befund", sagte Buie. 2015 wird die NASA-Sonde "New Horizons" diese Region genauer untersuchen. Bis dahin bleiben die jetzt veröffentlichten Bilder die besten vom Pluto.
Minus 230 Grad auf der Oberfläche
Pluto umkreist die Sonne auf einer ellipsenförmigen Bahn in einer Entfernung von 4,4 bis 7,5 Milliarden Kilometern. Auf seiner Oberfläche ist es vermutlich minus 230 Grad Celsius kalt. Mit einem Durchmesser von 2320 Kilometern ist Pluto kleiner als der Erdenmond (3476 Kilometer Durchmesser). Mit Verabschiedung der ersten wissenschaftlichen Definition des Begriffs Planet durch die Internationale Astronomische Union (IAU) wurde der erst 1930 entdeckte Pluto im Jahr 2006 in die neu geschaffene Klasse der Zwergplaneten eingestuft.
Der Planet Pluto aus verschiedenen Blickwinkeln (Foto: Reuters)
Die bislang detailliertesten Bilder des Weltraumteleskops "Hubble" vom Pluto zeigen ein überraschendes Phänomen: Der Eiszwerg am Rande unseres Sonnensystems errötet. Seit 1994 ist Plutos Norden deutlich heller geworden, sein Globus insgesamt erscheint röter, berichtete die US-Raumfahrtbehörde NASA.
Grund sei vermutlich der Anbruch einer neuen Jahreszeit im 248 Erdenjahre langen Plutojahr. Im Norden des Zwergplaneten wird es jetzt Sommer. Möglicherweise taue dort das Stickstoff-Eis und friere in den kälteren Plutoregionen wieder.
20 Computer rechneten vier Jahre
Die "Hubble"-Bilder zeigen helle, rötliche und dunkle Regionen auf dem fernen Eiszwerg, der 2006 vom Planeten zum Zwergplaneten degradiert worden war. Die Bilder seien so detailliert, als könne man aus mehr als 60 Kilometern Entfernung das Muster auf einem Fußball erkennen, erläuterte die NASA. Sie wurden mit einer speziellen Technik aus mehreren Aufnahmen aus den Jahren 2002 und 2003 errechnet. "Das hat vier Jahre gedauert und 20 Computer kontinuierlich und gleichzeitig beschäftigt", berichtete Forschungsleiter Marc Buie vom Soutwest Research Institute in Boulder (US-Staat Colorado). Das Resultat zeige nun mehr Details als die Einzelaufnahmen.
"Alle sind überrascht von diesem Befund"
Die Arbeit belege, dass Pluto nicht nur eine einfache Eis- und Felskugel sei, sondern eine dynamische Welt mit saisonalen Veränderungen der Atmosphäre. Die Gesamtfärbung sei vermutlich der Zersetzung von Methan durch ultraviolette Sonnenstrahlung geschuldet, was einen sirupfarbigen, kohlenstoffreichen Rest zurücklasse. Auf besonderes Interesse stößt ein unerwartet heller Fleck, der ungewöhnlich reich an gefrorenem Kohlenmonoxid ist. "Alle sind überrascht von diesem Befund", sagte Buie. 2015 wird die NASA-Sonde "New Horizons" diese Region genauer untersuchen. Bis dahin bleiben die jetzt veröffentlichten Bilder die besten vom Pluto.
Minus 230 Grad auf der Oberfläche
Pluto umkreist die Sonne auf einer ellipsenförmigen Bahn in einer Entfernung von 4,4 bis 7,5 Milliarden Kilometern. Auf seiner Oberfläche ist es vermutlich minus 230 Grad Celsius kalt. Mit einem Durchmesser von 2320 Kilometern ist Pluto kleiner als der Erdenmond (3476 Kilometer Durchmesser). Mit Verabschiedung der ersten wissenschaftlichen Definition des Begriffs Planet durch die Internationale Astronomische Union (IAU) wurde der erst 1930 entdeckte Pluto im Jahr 2006 in die neu geschaffene Klasse der Zwergplaneten eingestuft.